There, there
Künstler/in
Iris Dittler
(geb. 1985 in Wien)
Date2022
ClassificationsGrafik
MediumPastell und Kohle auf Papier
Paper Support9-teilig
Dimensionsje: 420 × 297 mm; Rahmen je: 45,2 × 32,2 × 2,5 cm
Object number28561
DescriptionIris Dittlers Zeichnungen erzählen von Übergängen und Ausstülpungen, in welchen sich der Körper im Kontakt zum Anderen selbst reflektiert. Ein Körper, der sich radikal anerkennt, sich zu erkennen versucht – und zugleich wieder verkennt, sich fremd wird. Ein Körper im Aufbruch – aufgebrochen zuweilen –, auf jeden Fall immer im Werden, berührt vom Raum, vom Anderen, vom Zwischenraum. Exponiert geht sie der Ausbreitung ihrer sinnlichen Wahrnehmung nach und übersetzt diese weiter. Als würde sie Bewegungen folgen, die sich nicht linear fortsetzen, sondern als Linien unterbrochen, gebeugt, reflexiv andauernd zwischen dem Anderen und dem Selbst oszillieren. (Er)Regungen also, Berührungen in einer Zwischenzone von Bewusstem und Unbewusstem, die als Empfindungen aufgesucht werden wollen: Dem unbestimmten Ziehen – in seinem Zug jedoch so bestimmt; dem heimlichen Beben – in seiner Erschütterung doch so klar.
Ist die Zeichnung im Allgemeinen die an die Idee gebundene „wahre Form des Dings“, ist es hier die Geste, durch die der Wunsch entspringt, eine Form zu zeigen: Umreißen heißt hier finden und suchen, um eine künftige Form zu finden – oder sich suchen und sich finden lassen. Bei Dittler bezeichnet die Zeichnung das Nicht-Zu-Bezeichnende, wird zum Score (einer Handlungsanweisung) oder zeigt sich als unmittelbare Berührung in Punkten, Strichen, Schlieren und Abdrücken. Der Körper wird hier wieder und wieder zum empathischen Instrument, welches – von seiner Umgebung, einer Situation berührt – diese Berührungen (an das Papier) weitergibt.
Text: Sabina Holzer, Widerständige Manifestationen (Auszug)
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erworben 1975