four pictures
Künstler/in
Letizia Werth
(geb. 1974 in Bozen, Südtirol)
Date2016
ClassificationsMalerei
MediumGrafitstift und Acryl auf Molino
Paper Support2-teilig
Dimensionsje: 100,3 × 90,3 × 2,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28282
DescriptionÜber das ErinnernLetizia Werths Serie Four Pictures zeigt zehn vage Ansichten. Das eine Mal bietet sich ein Blick von innen durch ein Fenster auf ein undeutliches Außen, das andere Mal auf eine fragmentarische Landschaft. Aus der Finsternis ins Helle blickend, bleibt das Erzählte schattenhaft und die Ambivalenz von Licht und Dunkel, Figuration und Auflösung, Bestimmtem und Zufälligem im Vordergrund. Die feinen Graphitlinien kennzeichnen die Leinwand zwar haarscharf, aber das Abgebildete bleibt trotzdem schemenhaft. Man erkennt schnappschussartige Fotografien, auf denen Bäume, vielleicht Wolken, möglicherweise Menschen abgebildet sein könnten. Weshalb zeigen sie nicht, was zu sehen sein könnte?
Man möchte die Geschichte der Bilder kennen und gräbt tief in seinen Erinnerungen. Werths Verbergen des Gezeigten zwingt zum Nachdenken und ist dadurch ein geradezu emphatischer Verweis auf das, was eben nicht augenscheinlich ist. Vielleicht registriert man die düstere Geschichte und vielleicht erkennen manche die Reminiszenz auf die Vor-Bilder: Die Serie von vier Fotografien, auf die sich ihre zehn Graphitarbeiten bezieht, ist eines der wenigen Zeugnisse aus dem Krematorium V des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Es handelt sich um flüchtige Momentaufnahmen, die die Geschehnisse im Krematorium im Sommer 1944 dokumentieren.
Anna Spohn (Textauszug)
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