Ohne Titel
Künstler/in
Letizia Werth
(geb. 1974 in Bozen, Südtirol)
Date2005
ClassificationsMalerei
MediumBleistift, Acrylfarbe auf Molino
Dimensions100 × 80 × 2,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27053
DescriptionAusstellungstext anlässlich der Ausstellung: 7II7, Wien-Rumänien 2008Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre mit Fotos und habe versucht diese Faszination in eine künstlerische Arbeit umzusetzen.
Mich interessiert dabei der Verlust des ursprünglichen Kontextes, sie sind sozusagen übrig geblieben - eine Art kollektive Erinnerung. Meistens handelt es sich um Schnappschüsse, Momentaufnahmen von Menschen, Situationen und Landschaft, wie sie uns allen vertraut sind. Es sind Fotografien, die nicht aus einer künstlerischen Intention entstanden oder bewusst komponiert sind, sondern aus einem spontanen Entschluss entstehen. Auch wenn ich die abgebildeten Personen und Orte nicht kenne, überkommt mich beim Betrachten das Gefühl, dass die Bilder etwas von mir selbst enthalten. Mich fasziniert der Umstand, dass die Fotos persönlich und somit einzigartig sind und doch in unserem Kulturkreis Teil einer weit verbreiteten Alltagskultur sind. Diese festgehaltenen persönlichen Erinnerungen/ Dokumente sind ein Zeichen eines Kollektiven Bewusstseins.
Durch den Prozess der Zeichnung wird das Ausgangsmaterial vergrößert und manchmal auch verändert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Zeichnens ist das Beobachten. Ich meine damit das intensive Schauen, sozusagen den Versuch mit den Augen eine Kommunikation zwischen betrachtetem Objekt und Betrachter/Betrachterin herzustellen. Meine gezeichneten Arbeiten entstehen, indem ich die Fotos sehr intensiv betrachte und sie während dessen in eine Zeichnung verwandle.
Speziell in der Serie der "Schattenbilder" wende ich mich dem Negativ zu, einem meist vergessenen Bestandteil der Fotografie. Abstrakte Momentaufnahmen, bei denen die bekannte Licht und Schattenverhältnisse umgekehrt sind, jene Stellen die meist beleuchtet sind versinken in Dunkelheit. Ein Abbild der Realität dass unser Auge nicht kennt.
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