NetzSackII
Künstler/in
Katharina Heinrich
(geb. in Linz, Oberösterreich)
Date2010
ClassificationsObjekt
MediumGeflecht, Polyamid
Dimensions140 x 100 x 350 cm; variabel
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27580
DescriptionEntwurf und Entäußerung - Aneignung und EntfremdungVon Hand gefertigte Flechtwerke, die eine Vielzahl von variablen Körperformen hervorbringen, sind Modellierungen von strenger Gesetzmäßigkeit. Ihr Entstehungsprozess erinnert an die ursprüngliche Bedeutung von Entwerfen, womit man im Hochmittelalter die Kreation eines textilen Bildmotives beschrieb. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Wurf des Schussfadens durch die aufgespannten Kettfäden beim Weben zum Inbegriff einer Tätigkeit, die Vorstellungen mit präzisen Gestaltungsmethoden verbindet. Entsprechend bezeichnet Katharina Heinrich ihr Flechten als einen "bildhauerischen Akt" - als ein bewusstes Handeln also, das sich im Zuge des Gestaltens, jedoch der immergleichen Verschränkung von horizontalen und vertikalen Bändern in "gegengleichem Rhythmus" unterwirft.
Im Vollzug dieser Tätigkeit selbst Ursprung/Referenzpunkt eines Koordinatensystems und Werkzeug des kontinuierlichen Arbeitsprozesses, entwirft die Künstlerin sowohl Körper als auch Raum. Die amorphen Ausprägungen der lose einander überkreuzenden Linien widersetzen sich einer eindeutigen Kategorisierung. Erst in der Positionierung der Werkstücke, in der Relation zum Umraum und zum Betrachter, erschließt sich uns das Wesen der jeweiligen Arbeiten.
Monika Pessler, Leiterin der Kiesler Stiftung
Wien, 2010
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