Franz Ringel
1940 als Sohn eines Rossknechts und einer Wäscherin in Graz geboren. In Wien studierte er bei Hans Knesl an der Angewandten und später an der Akademie bei Albert Paris Gütersloh. Ringels Arbeiten sind durch einen expressiven Gestus und intensive Farbigkeit gekennzeichnet. Mit 40 widmete er sich in seinem Oeuvre verstärkt einer "grünen" Phase. Der Ringel-Experte Peter Gorsen bezeichnete den "abstrakten Pantomimen" als in der "österreichischen Tradition der expressiven Körpermalerei" stehend.
1964 stellte Ringel erstmals in der Wiener Secession aus: damals noch als Solist, vier Jahre im Sextett mit Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Wolfgang Zeppl-Sperl. Titel der Gruppenausstellung: "Wirklichkeiten". Der "Aufmarsch der Krokodile" wurde heftigst kritisiert: "Die großen Chefs waren damals die Phantastischen Realisten. Und wir waren ihre Gegner.Wir waren eigenständig. Die 'Wirklichkeiten' waren ja eher eine lose Geschichte, es war keine Philosophie dahinter oder Politik", wie Ringel später erklärte.
derstandard 29./30.Oktober 2011