Rudolf Moroder
Moroder war ein Südtiroler Bildhauer für sakrale Kunst aus der Künstlerfamilie Moroder in Gröden und Offenburg (Baden).
Er wurde 1877 in St. Ulrich in Gröden als Sohn von Franz Moroder und Marianna Moroder (Schwester des akademischen Malers Josef Moroder Lusenberg) geboren. Nach einer Lehre beim Bildhauer Anton Runggaldier (Tone da Passua) in St. Ulrich war er Geselle im Kunstatelier des Franz Tavella. Es folgte eine Militärzeit bei den Kaiserjägern in Wien, wo er seinen künstlerischen Interessen nachgehen konnte. Ab 1903 lebte er zeitweise, von 1912 bis 1914 ständig als Leiter der Großwerkstatt für kirchliche Kunst Gebrüder Moroder in Offenburg (ehemals Franz Joseph Simmler). Rudolf Moroder wurde am 22. Dezember 1914 zusammen mit anderen österreichischen Soldaten in einer Hütte an der Front in Galizien mit dem Bajonett erstochen und liegt in Radłów begraben.
Einer seiner Schüler war der Bildhauer Vigil Pescosta.
Moroder arbeitete überwiegend im neugotischen und im neobarocken Stil. Die im Alter von 21 Jahren in 1898 in Holz geschaffene Gruppe der Hl. Elisabeth von Thüringen mit Bettler wurde bei der Weltausstellung 1900 in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Das Werk ist in der Rosenkranzkapelle der Pfarrkirche in St. Ulrich ausgestellt. Ein weiteres Werk, des Hl. Petrus steht links vom Hauptaltar der Pfarrkirche in St. Ulrich. In seiner 1902 errichteten Werkstatt im Haus Lenèrt in St. Ulrich arbeitete auch sein Schwager Ludwig Moroder. Die künstlerische Tätigkeit Rudolfs erstreckte sich besonders auf die Großwerkstatt für kirchliche Kunst der Gebrüder Moroder in Offenburg, wo er Modelle und Bildhauerwerke für Kirchen wie etwa in Villingen (Münster), Offenburg, Koenigshofen, Altenau, Kappelrodeck, Oberachern, Baden-Baden (St. Bernhard) und Rotenfels erstellte. Er schuf auch vierzehn Kreuzwegstationen in Relief für die Pfarrkirche St. Anna in Schlesien. Von Ihm wurde die Kreuzigung Christi geschaffen, die heute in der Krypta der Dreifaltigkeitskirche in Offenburg aufbewahrt wird.
Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Moroder