Ferdinand Kitt
1906-14 Schüler an der Wiener Akademie bei R. Bacher, wo er erste und bestimmende Eindrücke der für ihn später so wichtig werdenden Monumentalmalerei empfing. Gleichzeitig Studium der Kunstgeschichte. 1914 Italien-Reise gemeinsam mit seinem Lehrer Bacher und seinem Mitschüler J. Dobrowsky. 1919-39 und ab 1946 Mitglied der Wiener Secession, der er von 1926-29 als Präsident vorstand. 1927 war er in Florenz und in Mitteldeutschland, sonst in Wien tätig. Ab 1939 Mitglied der Münchner Secession. Er war 1927-47 Professor an der Wiener Frauenakademie, seitdem hielt er sich zeitweilig in St. Gilgen in Oberösterreich auf. 1934 schuf Kitt ein Sgraffito am österreichischen Pavillon in Venedig, 1953 Glasfenster und Mosaiken in der Floridsdorfer Kirche in Wien.
Kitt war Portraitist, Genre- Figuren- Landschafts- und Stillebenmaler. Er wandte sich schon früh der Monumentalmalerei und dem Fresko zu, wobei diese Auftragsarbeiten häufig allegorischen oder religiösen Charakter hatten. Vom Expressionismus ausgehen, wandte er sich in den dreißiger Jahren einer der Neuen Sachlichkeit nahe stehenden Anschauung zu. Die bewegten Kompositionen späterer Jahre führten wieder in die Nähe des reinen Expressionismus.
Aus: Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Österreichische Galerie Belvedere. Wien 1993. Bd. 2, S. 222.