Lieselott Beschorner
Die 1927 in Wien geborene Künstlerin studierte ab 1945 an der Wiener Akademie bei R. C. Andersen und ab 1949 bei A. P. Gütersloh, bei dessen Assistenten Erich Huber sie auch die Freskomalerei erlernte. 1951 schloss sie ihr Studium in der Meisterklasse von Andersen ab und wurde Mitglied der Wiener Secession, in der sie mehrfach ausstellte.
Das Schaffen von Lieselott Beschorner entwickelte sich in Werkgruppen, die stilistisch und inhaltlich klar voneinander getrennt erscheinen und doch sehr schlüssig aufeinander folgen bzw. ineinander übergehen. Das subjektive Befinden und die aktuellen Lebensumstände waren für jede Werkphase entscheidender Anlass und Movens.
Zu Beginn der 1960er Jahre entwickelte sie mit den „Schichtenbildern“ eine Technik zwischen Collage und Malerei, die ihr neue Aussagemöglichkeiten zwischen formaler Erneuerung und assoziativer Annäherung an Landschaftsräume und -stimmungen gaben. Zu diesem Zeitpunkt galt sie bereits als arrivierte Künstlerin, mit sehr persönlich gefärbter avantgardistischer Orientierung. Ab 1972 erlangten das Groteske und Kuriose in ihrem Werk zunehmende Bedeutung. Ironie, Humor, aber auch die gefahrenvolle Abgründigkeit der menschlichen Existenz bilden den Grundtenor im weiteren Werkverlauf. In den letzten Jahren entstanden Kalendercollagen, in denen Beschorner vorgefundene Bilder durch Strukturierung mittels Collage, aber auch durch Umformung und Übermalung in neue (Sinn-)Zusammenhänge stellt.
Text: http://www.musa.at/museum/item/385-lieselott-beschorner-zwischen-abstraktion-und-groteske