Arnold Clementschitsch
Nach einer kaufmännischen Ausbildung und praktischer Tätigkeit ab 1908 Studium an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien bei H. Landa, E. Puchinger und J. E. Hörwarter. 1909 Besuch der Akademie der bildenden Künste bei A. Delug. 1910 Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule bei B. Löffler. 1911-15 Fortsetzung des Studiums an der Münchner Akademie bei A. Jank, wo er auch Aktkurse und kunstwissenschaftliche Seminare bei B. Britsch sowie Kurse für Schrift- und Buchgestaltung absolvierte. Kürzere Studienreisen nach Deutschland, Italien und Frankreich. 1915-18 Kriegsdienst. 1920 erstmalige Ausstellung in der Wiener Secession. Seit 1924 enge Freundschaft mit H. Boeckl, später auch mit F. Esterl. 1945 Gründung und Leitung des "Kärntner Landesinstituts für Bildende Kunst" in Klagenfurt.
Ein zentrales Anliegen Clementschitschs war die Darstellung der Bewegung, die er in seinen zahlreichen Straßen- und Pferdebildern immer wieder festhielt. Weiters widmete er sich schwerpunktmäßig der Portrait- und Landschaftsmalerei. Ausgehend von einer "impressionistischen" Malweise gelangte er im Laufe seiner Entwicklung unter dem Einfluß von P. Cezanne und E. Munch zu einem flächigen Farbauftrag. Stimmungsmäßig wird sein Schaffen meist von lyrischen Ausdruckswerten bestimmt.
Aus: Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Österreichische Galerie Belvedere. Wien 1993. Bd. 1, S. 132.