Carry Hauser
Nach dem Besuch eines einjährigen Lehrganges an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien 1911 studierte er drei Jahre an der Wiener Kunstgewerbeschule bei A. v. Kenner und O. Strnad. Während des Ersten Weltkrieges Offizier. Danach zeitweise in Passau tätig. 1939 emigrierte er in die Schweiz, nach Kriegsende kehrte er nach Wien zurück. Mitbegründer der Wiener Künstlergruppe "Freie Bewegung" und des deutschen Künstlerbundes "Der Fels". 1925-38 Mitglied des Hagenbundes, 1928 dessen Präsident.
Hauser beschäftigte sich vor allem mit religiöser und sozialer Thematik. Er entwickelte einen eigenständigen Stil in Verbindung der großen Strömungen Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Kubismus. Neben seinem malerischen Werk schuf Hauser eine große Anzahl von Graphiken, darunter auch Buchillustrationen und Exlibris. Ab den dreißiger Jahren war Hauser auch als Bühnenbildner an verschiedenen Wiener Theatern (u. a. am Burgtheater) sowie bei Festspielen in Wien und Zürich tätig.
Aus: Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Österreichische Galerie Belvedere. Wien 1995. Bd. 2, S. 104.