Herbert Boeckl
Nach vergeblicher Bemühung um Aufnahme an die Wiener Akademie der bildenden Künste Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in Wien und als Privatschüler bei A. Loos. 1914-18 Soldat. 1917 beginnt er als Autodidakt zu malen. 1918 Vertrag mit dem Kunsthändler G. Nebehay in Wien, der ihm einen Studienaufenthalt 1921/22 in Berlin und zwei Reisen - 1923 Paris, 1924 Palermo - ermöglicht. Lebte 1925 in Wien, 1926-28 in Kärnten und ab 1928 wieder vorwiegend in Wien. 1935-39 Leiter der allgemeinen Malschule, 1939-66 Leitung des Abendaktes an der Akademie der bildenden Künste; 1945/46 und 1962-65 Rektor. 1952 Mitglied der Wiener Secession, 1960 Ehrenmitglied. Reisen: 1951/52 Spanien; 1955 Griechenland, Kreta; 1959 Ägypten.
Boeckl ist einer der bedeutendsten Vertreter der österreichischen Malerei des zwanzigsten Jahrhunderts. Ausgehend von dem "malerischen Expressionismus" seiner Frühzeit gelangte er immer mehr zu einem konstruktiven Bildaufbau, in dem jedoch die Farbe ihre Stellung als zentraler Ausdrucksträger beibehält. Er widmete sich vor allem der Landschafts-, Portrait-, Stilleben- und Figurenmalerei und beschäftigte sich auch immer wieder mit religiöser Thematik.
Aus: Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Österreichische Galerie Belvedere. Wien 1993. Bd. 1, S. 97.