Tochter eines Schmiedemeisters
Künstler/in
Lena Göbel
(geb. 1983 in Ried im Innkreis, Öberösterreich)
Date2019
ClassificationsMalerei
MediumHolzschnitt, Papier, Öl auf Leinwand
Dimensions230 × 200 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28567
DescriptionLena Göbel arbeitet mit der Technik des Holzschnitts, um ihre in Trachten gekleideten Tiere zuerst in die Holzplanke, dann aufs Papier und schlussendlich in überarbeiteter Form auf die Leinwand zu bekommen. Mit ihren vermenschlichten, in Trachten gehüllten Tierdarstellungen nimmt Göbel Themen wie heimatverbundene Kultur und Selphy-Manie auf. Stolz präsentieren sich die Protagonisten, wobei Göbel durch die Behandlung ihrer posierenden Tiere – Ergänzung, Akzentuierung bis Übermalung – eine ironische Note einführt. Mitnichten geht es der oberösterreichischen Künstlerin um ein Akklamieren trachtiger Zustände. Stattdessen zeigen sich Hamster, Karpfen und Vogel in ihrem Selbst bedroht, als wären die Porträts Erinnerungsbilder aus längst vergangenen Zeiten. Dahinter stehen Ironie und Kritik – allerdings nicht an einer altbackenen oder nationalistisch vereinnahmten Heimatverbundenheit, sondern an der Kommerzialisierung derselben. Lena Göbel ist eine Künstlerin, die gerne am Land lebt, wie sie betont – und daher das Ursprüngliche der Tradition zu schätzen weiß. Ihr Antrieb, figurativ zu arbeiten und sich mit dem politisch hochbrisanten Thema auseinanderzusetzen, ist der Umgang damit:„Es ist wichtig, dass man nicht vergisst, wo etwas herkommt, aber man kann sich auf der gleichen Ebene auch wieder lustig darüber machen. Was mich stört, sind nicht Leuchte, die sich darüber lustig machen, sondern solche, die einfach absolut keine Ahnung haben. Diese Oberflächlichkeiten stören mich am meisten.“
Text: Günther Oberhollenzer
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Jakob Lena Knebl