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Foto. Anna Khodorkovskaya
something that no one needs
Foto. Anna Khodorkovskaya
Foto. Anna Khodorkovskaya

something that no one needs

Künstler/in (geb. 1985 in Moskau, Russland)
Date2019
ClassificationsObjekt
MediumMosaik
Dimensions84,8 × 102 × 1,8 cm; 12 kg
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28492
DescriptionMosaik. Artist Statement

Ein kleiner Teil des Ganzen kann das immens große Etwas, zu dem es gehört, kaum verstehen. Auch wenn sich die Frage stellt, ob es überhaupt möglich ist, das Ganze zu begreifen, können wir zumindest versuchen, einen Ausschnitt davon zu erfassen, das Ganze durch seine Fragmente zu erreichen. Schritt für Schritt, auf dem Weg zu einem Gesamtbild dieser Welt.

Meine Arbeiten sind Fragmente, Bruchstücke ihrer Kontexte. Vielleicht sind sie Überreste von Gedanken; ein Fragment, das von einer/m Freund*in in einem Gespräch gesprochen wird; etwas, das mich aufgehalten hat; oder ein Ausschnitt, der den Medien entnommen ist. Das sind jene Momente, in denen eine „Message“ sich plötzlich weigert, ihre Bedeutung weiter zu tragen und zu einem Geheimnis wird. Ich ziehe diese Worte aus ihrem Kontext – aus dem großen Bild, in dem sie eingebettet waren – und nehme sie ein, um sie in einem anderen Licht zu untersuchen. Dieser Zustand ist sowohl visuell als auch abstrakt: visuell, weil ich ihnen Form, Farbe und Materialität gebe; abstrakt, weil ein Fragment seine ursprüngliche Bedeutung verliert und zur Abstraktion wird.

Um diese Trümmer der Realität zu untersuchen, habe ich entschieden, sie in Form des Mosaiks darzustellen, denn Mosaik-Glassteine sind ursprünglich selbst Fragmente und Bruchstücke. Stein für Stein werden sie gesammelt, um sie zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Die Geschichte und Tradition des Mosaiks ist Jahrtausende alt. Mosaike wurden verwendet, um unterschiedlichste ideologische Aussagen zu vermitteln. Domenico Ghirlandaio, der einflussreiche Künstler der florentinischen Renaissance, beschrieb sie treffend als „pittura per l‘eternità“ - Malerei für die Ewigkeit. (1) Die reiche Geschichte des Mosaiks ist besonders in Wien beeindruckend sichtbar. Daher begann ich meine Forschung mit den zahlreichen öffentlich zugänglichen Mosaik-Bildern und -Skulpturen auf Hausfassaden, in Innenhöfen und Parkanlagen. In meiner Arbeit zeigen Mosaike etwas Unerklärliches, Unbestimmtes, das nicht auf die Unsterblichkeit ausgerichtet ist.

Tag für Tag, Woche für Woche, Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort: Heute, während alles ohne Grenzen und Bremsen durch Raum und Zeit rast, kann ich mich – in diesem langsamen, mühevollen Arbeitsprozess – mit den Splittern der beide Pole Entfernung und Konstruktion befassen, und dadurch
für mich das große Ganze besser erfassen können.

1 - Giorgio Vasari, ” Le Vite de’ più eccellenti architetti, pittori, et scultori italiani, da Cimabue infino a’ tempi nostri: descritte in lingua toscana da Giorgio
Vasari, pittore arentino – Con una sua utile et necessaria introduzione a le arti loro”, 1550-1568

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© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Artothek des Bundes
Rosa Rendl
2017
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Artothek des Bundes
Hannes Priesch
1999
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
Hannes Priesch
1999
Foto: Hugo Canoilas
Hugo Canoilas
2014
Foto: Arnold Reinthaler; © Bildrecht, Wien, 2017
Arnold Reinthaler
2003
Foto: Peter Mochi/Pina 2022; © Bildrecht, Wien, 2024
Kerstin von Gabain
2022
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Katya Dimova © Bildrecht, Wien, 2021
Katya Dimova
2020
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Brigitte Lang; © Bildrecht, Wien, 2024
Brigitte Lang
2011
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Sigrid Schneider
Foto: Artothek des Bundes
Stefan Gyurko
erworben 1995
Foto: Elisabeth Grübl
Elisabeth Grübl
2015