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© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
FU_CLOCK (Fuck you = Scheiss drauf, auf die Zeit, auf einen bestimmten Moment)
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes

FU_CLOCK (Fuck you = Scheiss drauf, auf die Zeit, auf einen bestimmten Moment)

Künstler/in (geb. 1966 in Graz, Steiermark)
Date2013
ClassificationsObjekt
MediumMessing, Wochenläufer, Glasdom
Dimensions47 × 26 × 18,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28484
DescriptionFU-Uhr (Fuck you = Scheiss drauf, auf die Zeit, auf einen bestimmten Moment):
Auf den bestehenden Minuten- und Stundenzeiger einer Tischpendeluhr, wurden die Buchstaben F und U montiert. Das Uhrwerk habe ich nach folgenden Kriterien ausgewählt. Es sollte vor allem robust sein, um das Gewicht der zwei Buchstaben drehen zu können, da doch fast 8 Gramm (und das ist sehr viel für so einen zarten Zeiger) hinzukommen und bewegt werden müssen. Alleine das Drehmoment ist für eine „hochwertigere" Uhr ein nicht zu lösendes Problem, da diese auf Leichtgängigkeit und nicht auf Belastung, aufgebaut sind. Nach mehreren Tests mit anderen Uhren entschied ich mich aus ästhetischen und mechanischen Gründen für diesen „Lada" unter den Uhren, anstatt einen modischen Sportwagen zu nehmen (diesen Autovergleich finde ich nicht unpassend).
Ein Aufziehwerk mit einer Stahlfeder sorgt für die Kraft um ca. 7 Tage zu laufen. Dann kann man sie wieder mittels Schlüssel aufziehen. Alle halbe Stunde klingelt sie leise, ähnlich dem Ton einer Rezeptionsklingel. Falls das stört, kann man diese Sonderfunktion eliminieren. Ich meine jedoch, dass die halbstündliche Erinnerung an die „Scheiss"-Zeit was Amüsantes hat, zudem man nach einigen Tagen, dieses Klingeln kaum mehr wahrnimmt, da man sich daran gewöhnt hat. Trotzdem bestimmt dieses Regelwerk unseren Tagesablauf, denn wir stehen nicht mit der Morgendämmerung wie viele Tiere auf, sondern an einem bestimmten Zeitpunkt, den wir uns selbst Künstlich geschaffen haben. Diese Gleichschaltung zeigt neben vielen Vorteilen zur Kommunikation auch die unbarmherzige Macht der Taktung, der wir uns unterworfen haben. Die Zeit vergeht als arithmetische Struktur, und nicht als natürlicher erhellender und verdunkelnder Raumbegriff (Lebensraum) einer natürlichen Abfolge.
Insofern ist man auf einem Floss gefangen, nicht steuerbar, umhertreibend im Fluss der Zeit. (Meine massive Messingkonstruktion erinnert im Basisbereich an ein Floss, an dessen Seitenkante ein ebenso massiver Messingstab in den Raum ragt.)
Das Uhrwerk an sich, ,,schwebt'' frei im Raum, gehoben und gestützt durch den Messingmasten. Der Raum als Metapher empfinde ich neben der Zeit, dem Floss auf dem Fließenden, als passenden dritten Aspekt dieser Plastik. Da stellen sich viele Fragen für mich. Sind wir doch alle auf dem Fluss des Lebens, wollen wir uns nicht auch wie diese Uhr, frei im Raum erheben, nicht anhängig sein von der Schwere der Basis?
Das waren bloß ein paar schnell geschriebene Gedanken, die das Thema dieser Plastik umreißen. Nämlich die Polarität und gleichzeitige Abhängigkeit von gegebenen Naturgesetzen und den Wunsch sich davon zu loszulösen. Ein alter Gedanke, der aber noch immer seine Relevanz hat. Doch alle halbe Stunde klingelt dieses verflixte Ding, und holt einen in die Realität zurück. Ach, scheiss drauf!
ME
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© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
Manfred Erjautz
2016
Foto: Artothek des Bundes
Manfred Daringer
erworben 1984
Foto: Artothek des Bundes
Manfred Daringer
1975
Foto: Artothek des Bundes
Manfred Stein
1963
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
Manfred Grübl
2006
Foto: Artothek des Bundes
Manfred Hebenstreit
1988
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Manfred Leirer
1997
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Artothek des Bundes
Manfred Bockelmann
1997
Foto: Artothek des Bundes
Manfred Egender
2005/2006
Foto: Manfred Grübl (Videostill)
Manfred Grübl
Paris 2010
Foto: ©  Manfred Büttner
Manfred Büttner
2012-2014