OUT OF THE INDEX (R.S.)
Künstler/in
Nicolas Jasmin
(geb. 1967 in Toulouse, Frankreich)
Date2018
ClassificationsMalerei
MediumLaserentfernte Mischtechnik auf Sackleinen
Dimensions33 × 21 x 2 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28422
DescriptionDie Track List Paintings bilden die umfangreichste Werkgruppe der vergangenen Jahre. Die Arbeiten übernehmen das kleine Hochformat und die Monochromie, zum Teil auch den im oberen Bildteil gesetzten Fluchtpunkt der Dogma Paintings. Auf der schwarzen Bildfläche treffen jeweils zwei Songtitel samt Namen der Musikerin oder des Musikers und Länge des Stücks links bzw. rechtsbündig vertikal angeordnet aufeinander. Während die vertikale Lesart also die Musikstücke selbst evoziert, ergeben sich in der Horizontalen reizvolle Rekombinationen, die ähnlich der Gedichtform des maximal reduzierten Haikus neue Assoziationsketten auslösen.Innerhalb der Werkgruppe gibt es zwei Serien, die auf unterschiedlichen Quellen basieren: f.a.i.b. (for an investment banker) bedient sich jener Musikstücke, die das mordende Treiben des Investmentbankers Patrick Bateman in Bret Easton Ellis’ Roman American Psycho buchstäblich rhythmisieren. Die hier abgebildete Serie OUT OF THE INDEX (R.S.) hat die Plattensammlung des amerikanischen Künstlers Robert Smithson zum Ausgangspunkt. Kurz nach dem frühen Tod Smithsons erstellte der Student und spätere Kunstkritiker Valentin Tatransky eine detaillierte Auflistung aller Bücher und Platten samt den Kommentaren des Künstlers, die immer wieder aufgegriffen wurde. So widmete der Kunsthistoriker Alexander Alberro der Bibliothek Smithsons einen Essay, der zeigt, wie belesen und gut informiert der Autodidakt gewesen ist und wie breit gefächert seine Interessen von Theorie über Belletristik bis hin zu Science-Fiction waren. In den Arbeiten von Nicolas Jasmin bildet sich der höchst diverse musikalische Kosmos Robert Smithsons ab, der gleichermaßen Procol Harum, Marlene Dietrich und Motetten des französischen Komponisten François Couperin beinhaltet – wie ein kaleidoskopartiges Porträt des Künstlers.
Text: Luisa Ziaja
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