The Party Sequel (Berlin)
Künstler/in
Lisa Holzer
(geb. 1971 in Wien)
Date2017
ClassificationsGrafik
MediumPigment Druck auf Baumwollpapier, Crystal Clear 202/1 Polyurethan auf Glas
DimensionsRahmen: 110,3 × 86,3 × 4 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28314
Description"The Party Sequel (Berlin)" folgt einer Serie von Bildern verschmierter pürierter Linsen, die Scheisse und Beton evozieren und in ihren Formen von Morris Louis 1950er Veils Serie inspiriert sind, nur verschoben ins Hochformat, und Bildern von klebrigem weissem Zuckerguss, in ähnlichen Formen. Kari Rittenbach hat sie als Malereien bezeichnet."The Party Sequel (Berlin)" sind Bilder von pürierten Kartoffeln und Erbsen und Bilder von verschieden farbigem Zuckerguss, in deren klebrigen, feuchten Oberflächen ich mich manchmal spiegle. Ich bin in der Mitte deines Bildes. Eine irgendwie schräge (crooked) Narziss-Idee spielt hier auch mit rein. Die Bilder sind Pigmentprints auf Baumwollpapier, gerahmt in exklusiven, weiß lackierten Rahmen, in der Größe von Torsos plus Aura.
Die Formen der pürierten verschmierten Kartoffeln, Erbsen und dem farbigen Zuckerguss sind freiere Interpretationen der Veils Formen und/oder von zwei Aquarellen meines kleinen Sohnes inspiriert.
Dieser Prozess, Geräusche und alles, des Pürierens, Verteilens und Schmierens und Fotografierens dieser vorsichtig zerkochten, klumpigen Kartoffeln und Erbsen, die statt Scheiße und Beton nur beschissen-süße Regression evozieren bzw. evozieren sollen, ist sehr befriedigend. So wie das Quirlen von Zuckerguss, egal ob farbig oder nicht. Essen hat mit Körper und Begehren zu tun und Zerstörung und auch mit Malerei.
Anscheinend war Louis ein Einzelgänger, es heißt, er hatte wenige Freunde und hat selten mit jemandem über seine Kunst gesprochen, nicht einmal mit seiner Frau.
Und die anderen Körper? Transportieren die Bilder meine dunkle oder zumindest ziemlich ambivalente Sicht auf Parties? Ich habe Schwierigkeiten mit/auf Parties. Ich habe Schwierigkeiten mit einer bestimmten Art von Glück oder Leichtigkeit. Was ist das Gemeinsame? Was haben Parties mit Regression zu tun? Es kommt mir immer noch falsch vor, auf Parties zu arbeiten. Als Teenager habe ich viel auf Parties geweint.
Morris Louis ist tot. Andere sterben auch. Fotografie wie Malerei haben eine Verbindung zu Tod. Sprache sowieso.
Mich interessieren immer noch Oberflächen und die Frage, was ein Bild ist, ein Bild ausmacht. Seine Instabilität, Elastizität bzw. Durchlässigkeit und Stille. Seine Ränder und meine. Die Bilder weinen. Alles leckt und sickert durch. Weinen als Readymade. Und das nicht entspiegelte Glas der Rahmen spiegelt alles. Dich?
Text: Lisa Holzer
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Franz Holzer