to open closed forms - bending lines
Künstler/in
Melanie Ender
(geb. 1984 in Wien)
Date2017
ClassificationsObjekt
MediumMessing
DimensionsInstallation: 180 × 400 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28240
Description(…) Melanie Ender arbeitet vorzugsweise mit Gips, Messing und Textil. Die Kombination derart unterschiedlicher Materialien erzeugt spannungsreiche Polaritäten zwischen Kompaktheit und Fragilität, Ganzheit und Fragment, Leere und Dichte. Damit sind zwar klassische Parameter skulpturalen Schaffens benannt, Melanie Ender versteht es allerdings, ihre Arbeit einem statischen Kunstbegriff zu entziehen, indem sie das Prozesshafte undUnabgeschlossene betont. (…)
Als „Situationen“ und „skulpturale Momentaufnahmen“ bezeichnet die Künstlerin konsequenterweise ihre Settings. Mehrteilige Anordnungen, in denen elementare geometrische Formen in unterschiedlichen Variationen durchrhythmisiert werden, sind charakteristisch für einzelne Werkgruppen. (…)
Der Prozess ist wichtiger Bestandteil der Kunst Melanie Enders und lenkt den Blick auf die Handlungen, welche die Künstlerin bei der Ausführung der Objekte vollzieht. Abzulesen ist dies etwa an Werktiteln wie „bending lines“, „stretching points“, „to open closed forms“.
Bezogen auf das traditionelle Repertoire der Bildhauerei wird hier Aktion gegenüber Statuarik und Pose in Stellung gebracht. (…) Das Performative, das sich in ihren Arbeiten manifestiert, entspringt einem Gestaltungswillen, der sich unmittelbar an den inhärenten Eigenschaften des verwendeten Materials entzündet.
Das Taktile und Körperbezogene, das sich mit Skulptur als Handlungsform verbindet, nimmt in Enders Schaffen einen wichtigen Stellenwert ein. Beispielhaft hierfür sind ihre konzeptuellpoetischen Textarbeiten, in denen die Künstlerin durch wortakrobatische Wendungen enorme Plastizität erzeugt. (…) Sprache ist für Ender formbares Material, Sprache kann Dinge nicht nur beschreiben, sondern überhaupt erst entstehen lassen. Durch sprachliche Verlebendigung skulpturalen Handelns unterläuft die Künstlerin die vermeintliche Diskrepanz zwischen zeichenhafter Sprache und materieller Objekthaftigkeit. (…)
Textauszug: Manisha Jothady, 2018
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erworben 1983