Maybe Tomorrow
Künstler/in
Marina Sula
(geb. 1991 in Lezhe, Albanien)
Date2015
ClassificationsDruck
MediumUV-print auf Dibond, cnc-cut, Stahlrahmen
DimensionsRahmen: 172 × 89 × 2 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28207
Description...Mit den Fingerspitzen der Künstlerin auf dem mobilen Endgerät verewigt und in abstrakten Zeichnungen wiedergegeben zeigen die schwarz gepixelten Linien und Striche unterschiedliche, rhythmische und expressive Muster, die möglicherweise Resonanzen auf Agnes Martins sehr bekannte Praktiken auf dem Weg zur erhabenen, spirituellen Transzendenz sind und dabei das Gitter als Form für das Gegenstandsloseste – den Affekt – nutzen. Konzipiert in alltäglichen Situationen im öffentlichen Raum wie z.B. beim U-Bahn-Fahren zeigen sich diese sich wiederholenden Gesten, die als Navigator für das Interface zwischen dem Körper und den unendlichen Informationsströmen in Sulas Arbeit fungieren, ohne jegliche persönliche Attribute und präsentieren sich als der rigide beschränkte Akt selbst. Sie tragen vielleicht dem Faktum Rechnung, dass die Werte Sprache und Kommunikation in der digitalen Wirtschaft als reine Tauschwerte, als schwankende durch den Körper gefilterte Daten abstrahiert werden. Mit einem Lineal werden gerade Linien bei der intuitiven und automatisierten Konzeption der geswipten Zeichnungen eingefügt, die Abweichungen zwischen der Kontrolle, der Handlungsmacht und dem Zwang in einem gegenwärtigen Zustand fingierter Mikrowelten des Affekts nur noch verstärken – wenn jeder die gleichen Handlungen zunehmend abgekoppelt von der Kollektivität tätigt – wobei Zweifel und Unsicherheiten nur durch die ständige Neu-Verbindung mit sofortigen Feedback- Zyklen, die diesen Synchronisationsmustern zu Grunde liegen, gemeistert werden können...Text: Franziska Sophie Wildförster, 2016 für die Ausstellung „Soft Power“, Gabriele Senn Galerie, Wien
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1992