Das Buch aus der Waschsalonbibliothek
Künstler/in
Milan Mladenovic
(geb. 9.01.1980 in Niš, Serbien)
Date2013
ClassificationsObjekt
MediumBuch, vollständig beklebt mit Etiketten
Dimensions32 × 25 × 4 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28050
DescriptionTeil der Rauminstallation: Die Rauminstallation besteht aus vielen einzelnene Objekten in mehr oder weniger ovalen Formen, aus verpackten Produkten und Ambalage-Etiketten, die auf allen Wänden und den Möbel im Raum angeklebt oder anders fixiert sind. Flächen, die aus gleichen oder ähnlichen Objekten bestehen, sind im Raum so positioniert, dass sie nicht rechteckige Raumproportionen haben, sondern eigene, meistens unsymmetrische Formen. Oft dehnen sich die Flächen nicht nur auf die Raumflächen (die Wände, die Decke, den Boden) aus, sondern auch auf die Objekte, die im Raum sind: Sofa, Waschbecken, Duschkabine, ein Bücherregal, eine Waschsalonbiblithek.Zwischen einzelnen (durch die Farben oder Formen geschlossenen) Flächen sind meistens zahlreiche kreisformige Objekte angeklebt, so dass die Grenzen zwischen den Flächen verschwinden, sich gegenseitig mischen. Flächen, die im Raum "fliessen", funktionieren visuell wie abstrakte Malerei. Das Abstrakte als konkreter Ausdruck diverser Gedankenzuordnungen, möglichen freien Assoziationen.
In dem Raum ist auch ein Bücherregal mit zahlreichen Büchern enthalten, die vollständig mit den Ambalage-Etiketten beklebt sind (jede einzelne Buchseite). Die Häufung dieser Ambalage-Etiketten entspricht dem Prinzip der Wiederholung, ähnlich den Vorgängen in der Natur.
Die Bücher als repräsentative Zeugen der Ideen. Ihr Inhalt (Sinn) kann wegen der Beklebung individuell neu gesetzt werden – er erscheint als individuelle Bedeutung. Die Materialisierung der Erscheinungen durch Verpackung wird aufgegriffen und verstärkt und verstärkt und verstärkt ("impressionistische Pop-Art"). Ihre Information wandelt sich durch die vollständige Verpackung in das Inhaltliche um.
Eine Art Tabula rasa, "brain washing" als Vorstellung eines Bewustseins mit möglichst wenigen Vorkenntnissen, die Kunst als individuelle Interpretation, abstrakte universale Gedanken oder Informationen (Erscheinungen) als individuelle Darstellung (Deutung) des selben.
Ziel war, den Raum als dreidimensionales Gebilde in ein zweidimensionales Bild zu verwandeln – vom Raum zur Fläche durch optische Täuschung mit Hilfe von Farbkontrasten, zerbrochenen Linien und einer Möbelcamouflage. Die Camouflage geht auch auf eine im Raum agierende Person über. Die Camouflage (harmonische Anpassung) als absolute Adaptation.
Ein Versuch, die prozesshaften Abläufe der Natur zu imitieren – so wie die Gegenständen von "Natur aus" sich aus einzelnen Elementen (Moleküle, Atome ...) zu Systemen generieren, oder wie ein Lebewesen, das aus vielen Zellen besteht.
Milan Mladenovic
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erworben 1983