Ohne Titel VII (blind.drawings)
Künstler/in
Barbara Eichhorn
(geb. 1965 in Freising, Deutschland)
Date2014
ClassificationsGrafik
MediumBleistift auf Papier
Dimensions170 × 120 cm; Rahmen: 184,6 × 134,7 × 4,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28027
DescriptionAus der Serie von 10 Zeichnungen, die in Folge des Projektes BLIND_moves entstanden sind.Wie verändert sich mein „Wissen“ und „Können“ über Selbst- und Körperwahrnehmung, eine Form, welche implizit („embodied“ oder „tacit“) und damit nicht formalisierbar ist, die jedoch einen großen Teil unseres Alltagsverstandes, unserer Empathie-Fähigkeit und unseres Weltzugangs ausmachen?
(Stephan Schmidt-Wulffen, LIKWI, Labor für implizites und künstlerisches Wissen, einem Forschungs- und Vermittlungsformat der Zeppelin-Universität Friedrichshafen, Schwerpunkt Kreative Performanz)
„Mich interessiert, was wir durch unsere Körper über die Dinge wissen.“
Die direkte Erfahrung, vor allem über den Körper, zählt mit Sicherheit zu dem, was uns am stärksten prägt. (Aus „Mit dem Körper denken“, Simone Forti, Salzburg 2014)
Zusammen mit dem Choreograf und Performer Daniel Aschwanden und einer Gruppe geladener Gäste (Künstler aus dem bildenden -, performativen - und Theaterbereich) entwickelte sich Anfang 2014 BLIND_moves, ein Projekt performativer Übersetzungsarbeit zwischen Zeichnen und Bewegung. So wurde Zeichnen unter choreografischen Perspektiven praktiziert; sowohl Zeichnen selbst wie auch das Gezeichnete wurde als Notation/Partitur für Bewegung auf der Ebene der freien Improvisation interpretiert, ebenso inspirierten freie Bewegungen das Zeichnen. Im Vordergrund stand dabei nicht ein künstlerisches Endprodukt, sondern ein Erfahrungsprozess, der in der Abschlussperformance das Publikum einbezog.
Nach dem Projekt BLIND_moves bin ich in den Projektraum nadalokal zurückgekehrt, jenen Ort, der für mich mit einer Vielzahl an Möglichkeiten von Bewegung und Linienführung verbunden war, um aus der Fülle an Erfahrungen mich auf eine Körperhaltung, das aufrechte Stehen und die Reduzierung auf senkrechte und waagrechte Linien zu konzentrieren.
Die Haltung des Körpers entspricht einer inneren Haltung, die hier für Ausrichtung, Aufmerksamkeit und Klarheit, aber auch für Authentizität und Stille steht. Die Zeichnungen sind mit verbundenen Augen entstanden, in dieser Weise fällt die eigene Beobachtung beim Zeichnen und die damit verbundene Wertung und ästhetische oder formale Entscheidungen weg. Es ist eine Konzentration auf den Moment des Tuns, die Wahrnehmung der Linie und jedes einzelnen Striches und das Interesse, Zeichnung über den Körper zu verstehen.
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