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Foto: Martina Tscherni
Kryokonite
Foto: Martina Tscherni
Foto: Martina Tscherni

Kryokonite

Künstler/in (geb. 1963 in Hall in Tirol)
Date2015
ClassificationsGrafik
MediumRollenzeichnungen; Graphit, Buntstift, Kugelschreiber auf Papier
Dimensions98 × 1100 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28011
DescriptionDie Arbeit „kryokonite“ erzählt von einer biomorphen Formenwelt, die sich in den grauen Ablagerungen der Gletscher findet und uns als „Eisstaub“ bekannt ist.
Vor allem interessiert mich die Form. Bewusst oder unbewusst, besteht eine Verbindung zwischen dem Entstehen der Form auf dem Papier und meinem Ich. Ich zeichne leidenschaftlich gerne und meine bis zu 20 Meter langen Rollen sind eine Art Skizzenbuch für mich. In verschiedenen Variationen dekliniere ich die Formen durch, verwandle sie bzw. gestalte sie um; wobei ich mich bewusst alter naturwissenschaftlicher Darstellungen bediene. Bei diesen Darstellungen ist schon eine geringfügige Transformation durch die Zeichnerische Darstellung des Geschehens unter dem Mikroskop ersichtlich. Ich nehme diese Formen auf und transformiere sie für mich erneut, in dem ich etwa die Dimension verschiebe oder nur Details verwende.
Diese Transformation entsteht spontan beim Übertragen auf die langen Papierrollen, wobei ich „Eins nach dem Anderen“ zeichne bzw. einige Formen die mir sehr interessant erscheinen mehrmals wiederhole, einmal mehr, einmal weniger ausgeführt.
Diese Rollenzeichnung bildet die Basis meines Trickfilms „kryokonite“.
Die Rolle wird zu einem „storyboard“. Einzelne Formen werden animiert – sie werden gedreht, laufen über den Blattrand hinaus oder werden im Zeitlupentempo auf einander zubewegt und verwandeln sich in etwas Anderes, dabei wurden mikroskopische Naturwissenschaftlich Aufnahmen von Algen, Ciliaten und Baertierchen in den Film eingefügt, stehen in direkter Konkurrenz zum Gezeichneten, überlagern dies oder fusionieren zu Hybriden ,Teilen sich und verschwinden.
Der Film ermöglicht mir eine andere, eine weitere Sichtweise auf das Gezeichnete, er erlaubt es mir die eingegrenzte Fläche des Papiers zu überschreiten. Subtile Veränderungen werden durch langsame Bewegung sichtbar gemacht, ein zeitlicher Ablauf bildet sich ab, so wie sich auch durch das Abschmelzen der Gletscher ein Ablauf abzeichnet nur in einer andreren Zeitdimension.
Martina Tscherni, 2016

Unter Kryokonit versteht man windverfrachteten Gletscherstaub, also ein Gemisch aus Mineralstaub und organischen Bestandteilen (Bakterien, Algen, Blütenstaub etc.). Letztere machen den Hauptanteil des Kryokonits aus und sorgen für die dunkle Färbung (organischer Kohlenstoff). Die Bezeichnung (aus dem Griech. kryos = Eis und konis = Staub) stammt von NORDENSKJÖLD (1870), der dieses Phänomen erstmals auf grönländischem Inlandeis beschrieb.

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Foto: Artothek des Bundes
Martina Tscherni
1988
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Martina Tscherni; © Bildrecht, Wien, 2022
Martina Tscherni
2008
Foto: Martina Tscherni; Video-Standbild
Martina Tscherni
2015
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Martina Pruzina-Golser
2008
Foto: Belvedere, Wien
Martina Chmelarz
1989
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Martina Pruzina-Golser
2008
Foto: Belvedere, Wien
Martina Chmelarz
1989
Foto: Matina Golser; © VBK, Wien, 2013
Martina Pruzina-Golser
2012
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Martina Golser © Bildrecht, Wien, 2021
Martina Pruzina-Golser
2012
Foto: Martina Golser; © VBK, Wien, 2013
Martina Pruzina-Golser
2012
© Bildrecht, Wien, 2017; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Martina Pruzina-Golser
2015