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Foto: Daniela Beranek
A delicate Balance
Foto: Daniela Beranek
Foto: Daniela Beranek

A delicate Balance

Künstler/in (geb. 1964 in Vorau, Steiermark)
Date2014
ClassificationsMalerei
MediumÖl auf Kupfer
Dimensions59,9 × 50,3 × 0,1 cm; Rahmen: 62,8 × 52,8 × 4,3 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28006
Description„Martin Schnurs Gemälde sind Schnittstellen zwischen fiktiver fotorealistischer Natur und malerischem Eigenwert. Zeitgemäßes trifft auf Altmeisterliches, Coolness auf organische Delikatesse. Schnur ist ein Bildermacher und zugleich feinsinniger Malermeister.“, so Florian Steininger.

In der vorliegenden Arbeit „A delicate Balance“ von 2014 erkennt der Betrachter eine weibliche Figur, die ihren Blick in die Weite richtet. Sie blickt starr an uns vorbei und ist in Gedanken bei dem Gesehenen. Wie so oft ist auch in dieser Arbeit die Vorstellung dessen, was gerade geschieht immanent. Die Dargestellte streckt ihre Hände nach vorne, scheint nach etwas zu greifen, sich festhalten zu wollen, dabei handelt es sich um einen Glassplitter, eckig und zerbrochen, welcher vor ihr schwebt und der als einziger Gegenstand im Bild ihr diesen vermeintlichen Halt zu geben vermag. Ihre direkte Umgebung ist nicht genauer definiert. Der zweite Teil des Bildes, der sich auf den Bildträger „schiebt“, ist die diffuse Andeutung eines Waldes: Baumstämme ragen nackt aus einem kargen Boden und suggerieren durch ihre Schemenhaftigkeit die Nacht als Tageszeit.

Martin Schnur, der in seinen Kupferarbeiten den Bildträger oft als Farbmittel einsetzt, verbindet hier zwei unterschiedliche Bildthemen mit dem Element des Glassplitters. Das schwebende Gebilde verbindet beide Geschichten, trennt sie aber auch, denn die Frage des Warums bleibt im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft hängen. Welche Funktion hat dieser Glassplitter, welche Rolle spielt die Frau, die nach diesem kalten Element zu greifen scheint und warum sind die Lichtsituationen der Natur, des Glases und der durch die Sonne beschienenen Frau in ein und demselben Bild so unterschiedlich. Wie Filmsequenzen wirken Schnurs Bilder und regen oft dazu an, die Geschichte weiter zu erzählen.

Die Malerei wiederum ist offen, frei auf das Bildgeviert gesetzt. Das Kupfer bleibt sichtbar und der Bezug zur Technik alter Meister ist erkennbar. Die vorliegende Arbeit „A delicate Balance“ vereint all jene typischen Merkmale, welche die Werke von Martin Schnur ausmachen: Bild-in-Bild-Motivik, Sequenzen einer Alltagsgeschichte und reine Malerei.

bechter kastowsky galerie
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Foto: Artothek des Bundes
Martin Schnur
2007
Foto: Martin Schnur
Martin Schnur
2004
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Martin Gabriel
2010
Foto: Karen Holländer-Schnur
Karen Holländer-Schnur
2006
Foto: Karen Holländer-Schnur
Karen Holländer-Schnur
2005
Foto: Artothek des Bundes
Egge Sturm-Skrla
1927
Foto: Ayumi Rahn
Ayumi Rahn
2008
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Gerlind Zeilner © Bildrecht, Wien, 2023
Gerlind Zeilner
1997
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Judith Zillich; © Bildrecht, Wien, 2023
Judith Zillich
2001
Foto: Artothek des Bundes
Florian Jakowitsch
erworben 1978