QUADER green / red
Künstler/in
Christina Zurfluh
(geb. 1961 in Goldau (Zug), Schweiz)
Date2014
ClassificationsMalerei
MediumAcryl auf Leinwand
Dimensions98 × 81 × 5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27952
Description[…] Mit ihrer Malerei ist Christina Zurfluh schon seit längerer Zeit eine Spezialistin für die Erzeugung von Spannungen durch komplexe Wechselbeziehungen. In früheren Bildern geht es vor allem um die Schichten, die sich aus der Dichte des Farbmaterials gewissermaßen herausschälen. Dabei ist die Künstlerin natürlich weit weg vom Konzept des dematerialisierten monochromen Bildes der modernen Abstraktion und nah am Spannungsfeld zwischen Bild einerseits und Installation und Skulptur andererseits. In ihrer weiteren Entwicklung beschreitet Zurfluh einen von der allgemeinen Chronologie her umgekehrten Weg, indem sie sich wieder der klassischen Abstraktion zu nähern beginnt, allerdings ohne dabei aus ihren Ansatz vom Bild als Material zu verzichten. Es sind vielmehr zusätzliche Referenzen auf Collage, gestische Pinselführung etc., mit denen die Bilder angereichert werden und so immer neue Schichtenbilden aus denen die Spannungen der Malerei erzeugt werden. […] Die wie immer starke Materialität der Bilder wird von einem Farbschleier überzogen, der das gesamte Bild in Felder aufteilt. Die Auswahl der Farben mit ihrer oft pastellartigen Leuchtkraft erinnert unmittelbar an die gesiebten monochromen Arbeiten Warhols, allerdings überdeckt hier die Monochromie keine Gegenständlichkeit, sondern amorph wirkende Dunkelheit. Die Überlagerung lässt dann aber im nächsten Moment die dunklen Strukturen wie einen Text erscheinen, das Amorphe wird sozusagen zitierbar gemacht. Darüber gibt es dann noch eine dritte Schicht, weiße Flecken, die auf den ersten Blick fast zufällig in das Bild hineingeraten zu sein scheinen. Einmal sind es Fußabdrücke, die dann plötzlich wieder der zweiten Schicht, die in Richtung objektlose Malerei führt, entgegenwirkt. Für sich genommen ist diese oberste, weiße Schicht dann aber wieder als gestische Malerei lesbar um im nächsten Moment wieder hinter den anderen Schichten zu verschwinden. Es sind also sowohl Teilungen auf der Leinwand (nebeneinander) als auch Teilungen in die Leinwand (übereinander). Dabei wird auch ein neues Verständnis des monochromen Bildes herausgearbeitet, das in diesem komplexen Netz plötzlich eine Bedeutung kriegt, die sich nicht auf Reduktion beschränken lässt. Martin Prinzhorn
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