cool-tower I
Künstler/in
Lorenz Estermann
(geb. 1968 in Linz, Oberösterreich)
Date2014
ClassificationsObjekt
MediumWasserfarbe, Gouache, Acryllack, Bleistift auf Sperrholz und Wellkarton; Sockel: Stahl, lackiert
DimensionsObjekt: 106 × 48 × 35 cm
Sockel: 110 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27930
DescriptionIm Umgang mit architektonischen Prototypen und Fragmenten, angesiedelt am Land und den Peripherien der Großstädte, ist Lorenz Estermann ein Meister. Das Alte und Abgebrauchte, der von Nichtarchitekten gebastelte Funktionalismus, interessiert ihn mehr als stereotype Verwendbarkeit, architektonische Moden und die anfängliche Perfektion von Gebäuden, die als Strandhäuser, Würstelbuden, Tankstellen, Schiffspavillons oder Wartehäuser dem Zahn der Zeit temporär unter sichtbarem Substanzverlust trotzen.Mit billigen, armen, ausrangierten Materialien (Sperrholz, Wellpappen, diversen Papieren, Kartons und da und dort einigen Holzstäben) geht der in Wien und Linz lebende Künstler ans Werk, erfindet und baut aus all dem, was überall herumsteht und auf bessere Zeiten hofft, neue Kleinarchitektur.: lapidar und verschroben, hochsensibel abgestuft und mit humorigen Fallen und Einbauten versehen, die meist erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Das breite Assoziationsspektrum, das Estermanns Architekturen auftun, unterstreicht aber auch unmissverständlich den sozialen Kontext derartiger anonymer Bauwerke. Viele von ihnen spürt er auf Reisen in ehemaligen Ostblockstaaten auf und fotografiert sie ebenso wie neue Billighochhäuser und jene gleichförmigen Kommunalbauten, deren Abbruch oft nur eine Frage der Zeit und des Geldes ist.
An den Schnittstellen von Architektur, Zeichnung, Fotografie und Malerei konfrontiert der in jüngster Vergangenheit europaweit in renommierten Galerien und Museen erfolgreiche Künstler mit überarbeiteten Farbprints und vielen Beispielen hochsensibler parodistischer Objektkunst.
Prof. Peter Baum
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erworben 1983