Metamusic Triptychon # 1
Künstler/in
Andrea Sodomka
(geb. 1961 in Wien)
Date2014
ClassificationsObjekt
MediumLambda-Print auf Alu-Dibond; Objekt aus Karton in Kassettenrahmen
Paper Support3-teilig
DimensionsPrints: 49,8 × 38,5 × 1,9 cm; Objekt: 50 × 50 × 8,7 cm; Ausstellungssituation: 50 × 150 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27876
DescriptionMaterial/Technik: Mittelteil: Performancerelikt: Karton mit Bissspuren von Graupapageien, innen rot bemalt, gerahmt, Unikat; Seitenteile: Fotografie: Nahaufnahmen von Graupapageien, Lambdaprints auf Dibond kaschiert, Auflage 5 (1/5)Beschreibung: metamusic ist ein Projekt des Künstlerkollektivs alien productions mit einer und für eine Gruppe von afrikanischen Graupapageien. Seit 2012 erforschen die KünstlerInnen – in enger Zusammenarbeit mit ZoologInnen und BiologInnen und der ARGE Papageienschutz – wie die Vögel auf musikalische Reize reagieren und daraufhin selbst aktiv Klänge zu produzieren beginnen.
In einer speziell konstruierten Voliere befinden sich diverse mechanische und elektronische Instrumente und Klangerzeuger, die von den Papageien bespielt werden können. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die es ermöglichen, dass die Tiere die Klänge nicht nur auslösen, sondern auch interaktiv verändern. Die so entstehenden musikalischen Strukturen sind jedoch nicht für menschliche Ohren gedacht. Es sind vielmehr die Papageien, die über ihre eigene „Musik“ miteinander kommunizieren; die Menschen bleiben im wörtlichen Sinn bloße Zaungäste. Dass dabei weitgehend auf Konditionierung der Tiere verzichtet wird, ist eines der Hauptanliegen des Projekts. Ob sie tatsächlich von sich aus „musikalisch“ tätig werden und wie diese „tierische Musik“ klingen könnte, sind die Ziele, die es zu erforschen gilt.
Die Graupapageien stammen aus dem Papageienheim der ARGE Papageienschutz in Vösendorf bei Wien, wo die KünstlerInnen auch begonnen haben, mit ihnen zu arbeiten. Die erste öffentliche Präsentation fand im Oktober 2013 beim ORF musikprotokoll im steirischen herbst im GrazMuseum, A statt. Weitere für Publikum zugängliche Installationen, die jedoch von alien productions immer als Laborsituation konstruiert wird, in der KünstlerInnen und ZoologInnen gemeinsam mit den Papageien an der Weiterentwicklung des Instrumentariums und der Klänge arbeiten, fanden 2014 in den Kittenberger Erlebnisgärten in Schiltern, A und beim CYNETART-Festival im Festspielhaus Hellerau in Dresden, D, statt. metamusic war das Gewinnerprojekt der ECAS Artist in Residence 2012 im Rahmen des Projektes „Networking Tomorrow’s Art for an Unknown Future“ - working period 2 „Bridging“, und wurde mit der CYNETART ARTE Creative Commission 2014 ausgezeichnet.
Die im Zentrum der Tritychen montierten Kartonobjekte sind Performancerelikte von Konzerten, die alien productions gemeinsam mit den Graupapageien im Zuge der Festivals gaben. Ursprünglich mit Pickup-Mikrophonen versehen, weisen sie Bissspuren der Papageien auf, die während der musikalischen Improvisation entstanden. Die Beiß-, Kratz- und Reißgeräusche, die dabei entstanden, wurden verstärkt und elektroakustisch verfremdet, so lange, bis die Vögel das Interesse an der Improvisation verloren und die Kartonobjekte zurückwiesen. In genau diesem Zustand wurden diese dann archiviert und gerahmt.
alien productions, November 2014
[Martin Breindl, Norbert Math, Andrea Sodomka]
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