I am stable, thank you, aus der Werkgruppe: states of exhaustion
Künstler/in
Maria Hanl
(geb. 1969 in Oberösterreich)
Date2014
ClassificationsInstallation
MediumWasserwaage, Holzleisten, hautfarben bemalt
Dimensionsvariabel
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27859
Description„Die Individuen“, schreibt der britische Soziologe Nikolas Rose, „werden heute dazu angehalten zu leben, als ob sie ein Projekt aus sich selbst machten: Sie sollen an ihrer Emotionenwelt arbeiten, an ihren häuslichen und ehelichen Abmachungen, ihren Beziehungen mit der Arbeit und ihren sexuellen Lusttechniken, sie sollen einen Lebensstil entwickeln, der ihren Existenzwert ihnen selbst gegenüber maximiert.“ (Nikolas Rose, zitiert in Ulrich Bröckling „Das unternehmerische Selbst“ Seite, 279)Weil das Projekt Ich sich seine Mitarbeiter weder aussuchen noch sie bei unbefriedigender Leistung kurzerhand entlassen kann, bleibt ihm nichts Anderes übrig, als die heterogenen, möglicherweise widerstreitenden Elemente miteinander zu versöhnen. Moralisierung ist dabei kontraproduktiv: es gibt keine guten und schlechten Persönlichkeitsanteile, sondern nur ein gut oder schlecht kooperierendes Team, letztendlich nur einen schlechten Manager seiner Selbst. Hinter all diesen Anforderungen an den modernen Menschen deutet sich etwas an: die Angst vor dem Scheitern. Keine Lebensäußerung deren Nutzen nicht maximiert, keine Entscheidung, die nicht optimiert, kein Begehren, das nicht kommodifiziert werden könnte. Jeder Mißerfolg belegt nur, daß man sich cleverer hätte anstellen müssen.
(vgl. Ulrich Bröckling "Das unternehmerische Selbst")
Die Installationen in der Werkserie states of exhaustion handeln von Momenten der Erschöpfung und Überforderung in einem System, das zunehmend auch die privatesten Bereiche des Lebens nach den Prinzipien eines kapitalistischen Optimierbarkeitsanspruchs durchdringt.
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