ERHEBE DICH - GENOSSIN MEINER SCHMACH, aus der Serie: WAGNER EXTASE
Künstler/in
ONA B.
(geb. 1957 in Wien)
Date2013
ClassificationsMalerei
MediumPigmentdruck / Stoffgewebe Kunstfaser, Acryl
Dimensions195 × 140 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27789
DescriptionFreiheit ist das Thema von Ona B. Freiheit spüren in von ihr gestalteten weiten Räumen oder Erzählungen von Freiheit sehen und weiterspinnen. Ihre Bilder zu Wagner sind eine vielschichtige Angelegenheit. Am Beginn war Istanbul, wo Ona B. einige Monate 2011/12 gelebt und gearbeitet hat, dort alte Filmplakate aus den 1980er Jahren fand, und als inspirierenden Malgrund verwendete. Es war der Anfang der Occupy Wall Street Bewegung in New York., die Ona B. angespannt aus der Ferne mitverfolgte. Die Plakate, Produkte einer Softpornoindustrie, zeigen Frauen in sexuell aufreizenden Posen, als Handelsware. Mit Farbe und Schriften hat Ona. B. diesen Frauen ihre Würde zurückgegeben. Die Worte stammten zuerst aus der Occupy - Bewegung, die nun 2013 in aller Konsequenz auch Istanbul erreicht hat, die nun verwendeten Worte stammen hier von Wagner. Textzeilen aus seinen Schriften und seinen Opern machen die Istanbuler Stars von 1980 zu Heldinnen von heute. Wagner hatte in seiner Zeit ein fortschrittliches Frauenbild, gemessen an seinem Umfeld und seinen Zeitgenossen. Richard Wagner war mutig und provokant, 2 x inhaftiert und oft auf der Flucht. Er kritisierte seinen König und verlor damit seine gut bezahlte Stellung, die er auf Lebenszeit bekommen hatte. Er war mit Bakunin und Nietzsche in Kontakt. Spuren seines freien Denkens finden sich in seinen Texten. Ona B. kombiniert diese Textfragmente von Wagner mit den Posen der Damen:
DES GOLDES HERR IST AUCH DES GOLDES KNECHT, lässt sie eine Nackte verlautbaren. Was Du besitzt, besitzt auch Dich, sagt man heute. GELOBTER HELD - ENTFLIEH DEM WAHN ! ruft eine andere aus dem Bild. Mach Dich frei von Karrierezielen und lebe dein eigenes Leben. DEIN AUGE SAGT DICH REIN VON SCHULD, ruft ein Mädchen aus dem Bild. Schau dich in den Spiegel und du siehst dich, unschuldig. Und so sehen sie dann auch aus - die aufmüpfigen jungen Frauen die ihren Weg von der Ware zum selbstbewußten Menschen hinter sich haben. Die persönliche Freiheit und die politische Freiheit greifen Hand in Hand. Dafür zu kämpfen war und ist immer wichtig, ob zu Wagners Zeiten oder heute in Istanbul.
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