Art is more important
Künstler/in
Bob and Roberta Smith
(geb. 1964 in London)
Date2004
ClassificationsObjekt
MediumAcryl auf Holz
Dimensions222 × 81,5 × 80 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27673
DescriptionDie Baustelle markiert einen abgegrenzten Ort der aktiven Veränderung. Die konstitutiv offene Situation – was fertig ist, ist keine Baustelle mehr –, der damit verbundene Ausnahmezustand und die dadurch ausgelösten Irritationen, lassen die Baustelle als tragfähige Metapher erscheinen, um einen Aspekt im Bezugssystem Kunst/Leben/Arbeit zu beleuchten. Allgegenwärtig – als Stolperfalle vor dem Haus ebenso wie als Beschreibung eines gesellschaftlichen oder persönlichen Zustands – erscheint die Baustelle geradezu als Ausdruck des Zeitgeistes. Im übertragenen Sinn steht „Baustelle“ heute gleichermaßen für einen konstatierten „Veränderungsbedarf“ und grundlegende Zweifel an einem möglichen Ende des Ausnahmezustands.Diese gewandelte Betrachtungsweise stellt nicht nur für eine effektivitätsbesessene Gesellschaft, die Baustellen ausschließlich als temporäre Hindernisse auf dem Weg zu einer „Verbesserung“ akzeptiert, eine Bedrohung dar, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass die Künstler seit den 1960er-Jahren genau aus diesen Gründen die Baustelle als Abbild der eigenen Lebenssituation erkannt, als Modell für eine auf Veränderung der herrschenden Zustände zielende Kunst genutzt und als Materialdepot geplündert haben.
Die Ausstellung in der Gabriele Senn Galerie zeigt Werke von Georg Herold und Bob and Roberta Smith, denen sperrige Konstruktionen aus „armen“ – gerne der Baustelle oder dem Sperrmüll zugeordneten – Materialien als Schrift- und Bedeutungsträger dienen. Kompromisslose Geistesgegenwart und anarchischer Humor kennzeichnen diese Werke. Als irritierende Wanderbaustellen sind sie durchaus geeignet, den einen oder die andere beim Wettlauf auf der Siegerstraße aus dem Gleichschritt zu bringen …
Men at work!
Pressetext Ausstellung Galerie Senn 21.9.-3.11.2012
Prinzip Baustelle / Men at Work
curated_by Margrit Brehm
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erworben 1983