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Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Iznik
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien

Iznik

Künstler/in (geb. 1972 in Eisenstadt, Burgenland)
Date2009
ClassificationsMalerei
MediumAcryl, Bleistift auf Molino
Dimensions160 × 200 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27598
DescriptionIn Memory of Painting

Ich arbeite meistens in Serien. Für die Malereien gibt es nur ein paar Motive, die der Ausgangspunkt sind, Brachen, Landschaften mit verstreuten Gegenständen oder verlassene Innenräume. Ich mag diese Orte, weil sie Refugien sind, für die sich niemand interessiert, wo die Dinge sich selbst überlassen sind und man mit ihnen allein ist, sie niemandem aber gleichzeitig allen gehören. Und man nicht weiß, was mit ihnen geschehen wird. Obwohl es in den Bildern nur eine schwache Bindung an das Motiv gibt, ist der realistische Rest wichtig. Weggeworfene Dinge werden hingeworfen, oft nachlässig gemalt. Alles, was verbraucht und abgenützt ist. Die Bilder haben kein Zentrum, sie sind nicht schnell lesbar, oft zerfallen sie oder entfallen einem. Es gibt immer Aspekte des Unfertigen und Leichtfertigen. Sie sind Spuren eines Prozesses, Dokumente einer bestimmten Zeitspanne, fast wie Notate. Ihr Entstehungsprozess ist vollständig lesbar, jedes Element bleibt sichtbar: Leinwand, Bleistift und Farbe. Die sichtbare Korrektur, das Ausstreichen, die sichtbare Schichtung, die Wiederholung und das Tempo sind Mittel, um die Zeit im Bild präsent zu halten. Was davon überbleibt, ist manchmal gut, manchmal weniger gut. Wann ist ein Bild überhaupt ein interessantes Bild? Es gibt den Traum von der Lücke zwischen den zwei Momenten, wo eine Sache nicht mehr funktioniert und dadurch ein Raum entsteht, wo etwas passieren kann, was eben nicht ganz kontrollierbar ist.

In der Landschaft rechts neben der Tür ist das Kolorit teilweise realistisch, Müll ist ja sehr bunt, teilweise wurde es verstärkt. Das Bunte, der billige Farbeffekt und das Dekorative sind abgewertete Formen, auch das Aquarellhafte tendiert zum Amateurhaften. Das Dekorative wendet sich immer gegen das Expressive: das Expressive will Bedeutung, das Dekorative will gefallen. Die Herausforderung ist also, mit dem Dekorativen das nicht-mehr-Dekorative zu erzeugen: zu bunt, zu hell, zu wenig, zu impressionistisch. Das Bild mit dem architektonischen Element zeigt einen verwüsteten, verlassenen Innenraum. Die Malerei als Ruine und die Brutalität des Spiels von Präsenz und Absenz, eher von Absenz. Das Motiv des grauen Bildes ist eine Abrissfläche in Goutte d'or in Paris. Hier hat mir die spezielle Farbigkeit, die Schönheit und die Verteilung des Mülls, der gestreut ist wie ein Scatter-Piece, gefallen. Ich male diese Fläche seit einigen Jahren immer wieder, doch die Wiederholung des des immer gleichen kommt nicht aus einem Gefühl der Unzufriedenheit mit dem Bild heraus oder der Idee, es beim nächsten Versuch, besser zu machen. Das Grundproblem ist, wie man eine tradtionelle Form bricht. Eine Form kann man nicht einfach nur benützen, man muss sie testen.

Rita Vitorelli
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Foto: Wolfgang Reichmann
Rita Vitorelli
2000
Foto: Belvedere, Wien
Rita Vitorelli
2002
Foto: Johannes Stoll; Diashow, 21er Raum im 21er Haus, Museum für zeitgenössische Kunst
Rita Vitorelli
2014
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Rita Vitorelli
2015
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Leopold Birstinger
erworben 1957
Foto: Artothek des Bundes
Chiara Minchio
2004
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Grete Yppen
erworben 1989
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Anton Tiefenthaler
erworben 1955
Foto: Belvedere, Wien
Trude Engelsberger-Drioli
1954
Foto: Artothek des Bundes
Gottfried Pössl
1972
Foto: Artothek des Bundes
Kurt Steinberg
1991
Foto: Artothek des Bundes
Ljubomir Levacic
1994