Ohne Titel (Series I-III)
Künstler/in
eden-lernout
Künstler/in
Irena Eden
(geb.1974 in Hamburg, Deutschland)
Künstler/in
Stijn Lernout
(geb. 1972 in Antwerpen, Belgien)
Date2010
ClassificationsMalerei
MediumDispersion, Aquarell und Lack auf HDF
Paper Support3-teilig
Dimensionsje: 88 × 66 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27505
DescriptionZur Verortung von RaumDie Ausstellung von Stijn Lernout und Irena Eden (...) setzt sich mit unterschiedlichen Parametern von Raum auseinander und wie diese in eine perspektivische Verhältnismäßigkeit gebracht werden können.
Zeichnungen, Objekte und Skulpturen stehen in einer linearen Beziehung zueinander und versuchen, Achsen der Sichtbarkeit zu generieren. Bei Lernout und Edens Arbeit handelt es sich vor allem um Zeichnungen und Objekte, die von der Beschaffenheit von Quadern ausgehen, diese aber in eine verzerrte Lage bringen, um so unsere Sehgewohnheiten auf die verschiedenen perspektivischen Möglichkeiten zu richten, die sich aus dem jeweiligen BeobachterInnenstandpunkt ergeben.
Den Ausgangspunkt der Recherche bilden bei Lernout und Eden oftmalig Reisen innerhalb von Städten und deren Bezugnahme zu migrantischem Verhalten und den daraus resultierenden geografischen Beziehungsgeflechten zu unterschiedlichen Städten. Sei es eine Reise durch Berlin, die in Istanbul enden soll, aber nur anhand der Besuche von Hotels besteht, deren Besitzer aus all den Ländern stammen, die auf dem Weg in die Türkei liegen, oder einem Projekt in Sarajevo, das die Beziehung zu den im Balkankrieg nach St. Louis, Missouri, ausgewanderten BosnierInnen thematisiert. Die Achsen und Routen bilden die Grundlage für räumliche Verzweigungen, die im Ausstellungskontext jedoch lediglich durch die unterschiedlichen Rohrgestänge und Richtungen angedeutet sind und dadurch die Verhältnismäßigkeit von Raum ausloten.
Die Strenge von Lernout und Edens Arbeit liegt in de Auseinandersetzung mit geometrischen Strukturen, in der, wie in den Zeichnungen und dem Objekt im Raum zu sehen ist, die Form des Quaders als Ausgangspunkt genommen und dann in unterschiedliche Ebenen zerlegt wird. "Form Derived from a Cube" nannte Sol Le Witt eine Reihe von Arbeiten, die ebenso auf Papier und als reale Objekte in Raum zu sehen sind und den Quader anhand seiner ursprünglichen Strukturen zu dekonstruieren versuchten. Bei Lernout und Eden ist der Ansatz ein ähnlicher, jedoch gehen sie viel spielerischer mit der Zerlegung und Neuformulierung des Quaders um, wenn etwa die sehr geometrischen Filzstiftzeichnungen mit Wasser getränkt werden und einen weichen Charakter ähnlich zu Aquarellen erhalten. Die Härte des Rohrstahls im Raum ergänzt diese Weichheit wiederum und führt sie in die Strenge rechtwinkliger Anordnungsmuster zurück. (…)
Walter Seidl
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