Umarbeiter 4, 5
Künstler/in
Anneliese Schrenk
(geb. 1974 in Weiz, Steiermark)
Date2009
ClassificationsMalerei
MediumRindsleder auf Keilrahmen
Paper Support2-teilig
Dimensions170 × 140 cm; 170 × 150 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27416
Description"Ausstoßhäute einer Lederfabrik sind es, die Anneliese Schrenk auf einen Keilrahmen aufzieht. Die Häute weisen für die Fertigung zu viele Naturmerkmale auf. Das Format des Rahmens richtet sich nach der Größe des gefundenen Lederstücks. Eine Reihe von Zufällen organisiert hier die ästhetische Erfahrung. Denn es sind die natürlichen Fehler des Tieres und die Fehler innerhalb des Produktionsablaufs wie Farbspuren, Löcher, Risse, Schmutz, die bei Schrenk zum malerischen Vokabular werden. [...] "Wir fordern eine Kunst, die von allen ästhetischen Kunstgriffen frei ist...Wir entscheiden uns für die eigentliche Energie der Materie, ihren Drang zum Sein und zur Entfaltung". Schrenks Bilder könnte man auf den ersten Blick als Erfüllung dieses so pathetisch formulierten Auszugs aus Lucio Fontanas "Manifesto blanco" aus dem Jahr 1946 bezeichnen. Denn scheinbar ist es nur die (bearbeitete) Materie, das im Prozess des Suchens Gefundene selbst, die das "Natürliche" und "Wahre" konstruieren. Anneliese Schrenk tritt dieser Forderung entgegen, indem sie die (Material-) Fehler zu den Hauptakteuren ihrer Bilder macht. Die Abweichung von der planvollen Fertigung wird als krisenhafte Differenz zum Produktionsfaktor ästhetischer Erfahrung."
Eva Maria Stadler: Empfindung, S. 181. In: Agnes Husslein-Arco [Hrsg.]: Augarten Contemporary
"Anneliese Schrenk nimmt das Formenvokabular des Minimalismus und der Arte Povera auf, wodurch in ihren Bildern leichte Fehlstellen auftauchen, die die Verletzbarkeit von Materialien ebenso thematisieren wie die Unmöglichkeit eines perfektionalistischen Daseinsgedankens."
Auszug aus dem Text von Walter Seidl zur Ausstellung "Form" im Raum K von Iris Dostal, Wien, 2008.
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