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Foto: Markus Krottendorfer; © VBK, Wien, 2009
Ohne Titel, (Flying V)
Foto: Markus Krottendorfer; © VBK, Wien, 2009
Foto: Markus Krottendorfer; © VBK, Wien, 2009

Ohne Titel, (Flying V)

Künstler/in (geb.1976 in Graz, Steiermark)
Date2008
ClassificationsObjekt
MediumParkettböden, Stimmwirbel, Stahlsaiten
Dimensions98 x 83 x 4,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27232
DescriptionLeben mit Pop
Die Gitarren-Trilogie kippt im Wesentlichen zwischen zwei Bezügen, deren Ähnlichkeit der Künstler zufällig bemerkte: zwischen den frühen, Anfang der 1960er-Jahre entstandenen shaped canvases von Frank Stella und der Mitte der 1950er-Jahre entworfenen E-Gitarren-Serie „Modernistic“ der Firma Gibson – beides inzwischen Ikonen des 20. Jahrhunderts. Die Formsprache der drei Gitarren „Explorer“, „Flying V“ und „Moderne“, und der äußerst ähnlich geformten Arbeiten von Stella, beides avantgardistische Werke aus Kunst und Design, also Hoch- und Popkultur, imitiert Gorkiewicz mit unterschiedlichen Parkettholzarten.

Durch die Wahl des Materials werden die Objekte sofort in einen bürgerlichen Kontext gestellt. Und kaum ist man durch den Materialsignifikanten in der guten Stube angekommen, tut sich ein assoziatives Feld von 1950er-Jahre Dekor bis hin zu in die Jahre gekommenen etablierten Rockstars und den mit ihnen alt gewordenen Fans auf. Trotz der Gitarrensaiten und Stimmwirbel bleiben sie entfunktionalisierte Referenzobjekte. Ist es also ein Bildwitz des Künstlers, der selbst in der Wiener Künstlerband „Beauties of the Night“ Gitarre spielt, und die in der Werbung häufig sexualisiert dargestellten Instrumente und einen männlich dominierten Modernismus ironisch brechen möchte? Oder kann es auch nur ein Kommentar zur gegenseitigen Beeinflussung verschiedener kultureller Sphären und einem daraus resultierenden ästhetischen Verwandtschaftsverhältnis sein?

Gorkiewicz gelingt hier augenzwinkernd eine Hommage, ohne lediglich anbiedernde Denksportaufgaben für Kunsthistoriker zu produzieren.
In diesen Momenten hebt sich sein Werk von reiner „Referenzkunst“ ab. Denn es lässt sich nicht auf die Adaption einer individuellen Methode wie die eines Stella reduzieren. Vielmehr scheint es auf das modernistische Repertoire im Allgemeinen und auf seine bekanntesten Elemente und Formen im Besonderen zu referieren.

Vera Tollmann, 2008
Aus: Manuel Gorkiewicz, Neue Galerie Graz, 2008, Isbn: 978-3-902241-39-9
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Foto: Manuel Knapp
Manuel Knapp
2005
Foto: Artothek des Bundes
erworben 1983
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Sabine Groschup, © Bildrecht, Wien, 2021
Sabine Groschup
2020
Foto: Barbara Höller; © Bildrecht, Wien, 2015
Barbara Höller
2012
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Andrea Kopranovic
Toni Schmale
2018
Foto: Artothek des Bundes
Josef Schweikhardt
1979
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Sabine Groschup, © Bildrecht, Wien, 2021
Sabine Groschup
2020
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Galerie Grita Insam
Gerold Tagwerker
2007
© Bildrecht, Wien, 2020; Foto: Lotte Lyon © Bildrecht, Wien, 2020
Lotte Lyon
2005