Citylights "Wiener Frauen"
Künstler/in
Irene Andessner
(geb. 1954 in Salzburg)
Date2008
ClassificationsDruck
MediumFotografie, C-Print, gerahmt
Paper Support3-teilig
Dimensionsje: 70 × 50 cm; Rahmen je: 102,5 × 72,5 × 3,5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27166
DescriptionIm Sommer 2008 realisiert Irene Andessner in Wien eine stadtweite Plakatierung in 400 Citylight-Kästen mit inszenierten Fotoportraits. Als Motive für ihre Portraitserie wählte die Wiener Foto- und Performancekünstlerin verdienstvolle, legendäre und auch fast vergessene Wiener Frauenpersönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts aus Wissenschaft, Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die sie darstellerisch nachempfand und bildnerisch interpretierte, um sie auf ihre Weise »wiederzuveröffentlichen«:Marianne Hainisch, Bertha von Suttner, Katharina Schratt, Bertha Pappenheim, Alice Schalek, Emilie Flöge, Lise Meitner, Gina Kaus, Margarete Schütte-Lihotzky, Irene Harand, Hedy Lamarr
Die dargestellten Protagonistinnen
Bei ihrer Auswahl für ihre Nachinszenierungen geht es Irene Andessner um Frauen, die wissenschaftsgeschichtlich, sozialhistorisch und kulturell initiativ und erfolgreich wirkten – mit existenziell und kulturell positiven Aus- und Nachwirkungen bis ins Heute: Frauen, die für Frauen Gymnasiums- und Hochschulzugang sowie akademische Berufe und das Frauenwahlrecht durchgesetzt haben; Forscherinnen und Erfinderinnen, die Wissenschaftsgebiete mitbegründet und Grundlagen für moderne Technologien geschaffen haben; Frauen, die Nobelpreis bekommen und andere, die ihn zugunsten ihrer männlichen Forschungspartner nicht bekommen haben, Dichtermusen, die in Stücken von Musil, Schnitzler oder Werfel als literarische Figuren fortleben, und Frauen, die selbst Literatur und Zeitgeschichte geschrieben haben.
Entsprechend den gesellschaftlichen und sozialpolitischen Umbrüchen, die meistens von engagierten Frauen ausgehen, fällt die Wahl der Protagonistinnen in deren Wirkungsperiode zwischen Mitte des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts. Es sind Frauen der zwischen 1839 und 1914 geborenen Generationen, deren Lebensgeschichten ideologisch, manchmal auch real ineinandergreifen, was ihr Engagement für die Frauenrechte, gegen den Faschismus, für die Friedensbewegung betrifft. So arbeitete etwa Marianne Hainisch mit Bertha von Suttner in der Friedensbewegung zusammen.
Bildnerisches Grundkonzept: Die Ausstrahlungskraft leuchtender Vorbilder
Produktion einer Porträtreihe nach historisch-authentischen, in der Regel fotografischen Porträts.
Eine zeitgenössische bildnerische Würdigung von Vorbildern in Form von Nachbildern: historische Porträts mit den Mitteln unserer Zeit ins Heute übersetzen – mit den Stilmitteln und der Technik von heute. Schwarzweiß-Kabinettfotos mit Lichtdesign in farbige Großformate transponieren. Das Wesen und den Charakter der Protagonistinnen durch Nachspüren der Lebensgeschichten in Porträtsitzungen zum Ausdruck bringen und ihr Charisma in Lichtbildkästen aufleuchten lassen – im öffentlichen Raum.
www.wienerfrauen.at
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