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© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Hubert Blanz; © Bildrecht, Wien, 2023
Roadshow 09
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Hubert Blanz; © Bildrecht, Wien, 2023
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Hubert Blanz; © Bildrecht, Wien, 2023

Roadshow 09

Künstler/in (geb. 1969 in Hindelang, Deutschland)
Date2007
ClassificationsFotografie
MediumC-Print, Diasec auf Aluminium
Dimensions807 × 1204 × 30 mm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number26964
DescriptionDer Fotograf als Architekt

Hubert Blanz hat bereits in "digital city" und "Geospaces" die Stadt mit Platinen rekonstruiert und faszinierende Aufnahmen von den Fundamenten dieser digitalen Städte gemacht. Sie zeigen, dass die verdichteten Räume der digitalen und der urbanen Welt einander in hohem Maße ähneln.

Für seine neuen Arbeiten verändert Blanz in einem konsequenten weiteren Schritt noch einmal die Perspektive und weist zugleich der Fotografie eine neue Funktion zu. Er bereist die virtuelle Bildwelt als digitaler Fotograf und hat hier im realen Raum Aufnahmen von Knoten der Straßennetzwerke vieler Länder aufgenommen - natürlich ohne einen Schritt von seinem Computer und aus dem Reich der technischen Bilder heraus zu machen. Wie ein Fotograf muss die Entscheidung der Auswahl und dann die des Ausschnitts getroffen werden, die Aneignung erfolgt über das parasitäre Copy&Paste-Verfahren, das zum Grundbestand des Umgangs mit digitalen Informationen gehört. Im Unterschied zur Fotografie, auch zu der mit digitalen Kameras, fallen für Fotografen der virtuellen Welt alle übrigen Voreinstellungen bei der Aufnahme weg, so dass hier noch sehr viel ausschließlicher als in der Lichtfotografie die Veränderung des Ausgangsbildes zur eigentlichen fotografischen Tätigkeit wird.

Blanz führt daher auch konsequent eine ganze Reihe von Manipulationen durch, um neue, noch nicht gesehene Bilder zu erzeugen, die Schicht um Schicht durch Copy&Paste fast wie in einem gemalten Bild aufgebaut werden, um verwirrende, dreidimensionale Labyrinthe von selbstähnlichen Straßen- und Brückengeflechten der der Urbanität zugrunde liegenden Netzwerke zu bauen. Wie schon in den vorangegangenen Arbeiten wird der Fotograf zum Architekten eines zugleich imaginären und dokumentarisch reproduzierten Raums aus "realen" ikonischen Elementen, die aus dem Blick von oben dargestellt, aber auch gekippt, gedreht und ineinander verschoben werden. Die urbanen Schaltkreise, auf denen die Bits oder Bytes noch irritierend in Form eingefrorener Fahrzeuge, die dort irgendwann tatsächlich gefahren sind, zu zirkulieren scheinen, verbinden nichts mehr, die Datenautobahnen gerinnen zur statischen Architektur, in der die Zeit stillsteht, die Richtung verloren geht und der geschäftige Informationstransport eingefroren ist. Darin erinnert sich die Fotografie durch alle Brechungen hindurch wieder an ihren ursprünglichen Akt, das Lebendige bei der Aufnahme zu töten, um gleichzeitig zu bezeugen, dass da etwas da gewesen ist.

Florian Rötzer

Auszug, Florian Rötzer: Der Fotograf als Architekt
Erstveröffentlichung: Eikon #58, Seiten 28-33
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Foto: Belvedere, Wien
Hubert Berchtold
1953
Foto: Artothek des Bundes
Hubert Lobnig
1998/1999
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Artothek des Bundes
Hubert Lobnig
1993
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Hubert Dietrich
erworben 1958
Foto: Artothek des Bundes
Hubert Dietrich
erworben 1971
Foto: Belvedere, Wien
Hubert Stocker-Reicher
1987-1988
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Hubert Dietrich
1972
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Hubert Roithner
2014
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Hubert Berchtold
1968/1969
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Hubert Berchtold
1957
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Hubert Dietrich
erworben 1965