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© Bildrecht, Wien, 2017; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Bitte hier abtrennen!
© Bildrecht, Wien, 2017; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
© Bildrecht, Wien, 2017; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien

Bitte hier abtrennen!

Künstler/in (geb. 1959 in Eggenburg, Niederösterreich)
Date2006
ClassificationsMalerei
MediumÖl auf Molino
Paper Support2-teilig
Dimensionsje: 140 × 160,4 × 2 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number26811
DescriptionSebastian Weissenbachers Themen sind der Totalitätsanspruch von Kitsch und die Hinterfragung von Wirklichkeit. Nippesfiguren, Verniedlichungen, Inhalte von Überraschungseiern, Spielzeug (all die kleinen Dinge, die im Kinderzimmer bestenfalls als Hintergrundgeräusch wahrgenommen werden), Mehlspeisen, Verpackungsmaterial, Werbung, Comics, kurzum alle Hervorbringungen der Trivialkultur sind Auslöser seiner Bildfindungen.
Ihn interessieren im Besonderen jene Kreationen, die sich besonders weit von dem, was sie darstellen sollen, entfernt haben, Deformiertes, Verunglücktes, unerträglich Versüßlichtes. Weissenbacher führt sie vor, indem er sie extrem vergrößert porträtiert oder in Konfrontation mit anderen Protagonisten merkwürdige Geschichten erzählen lässt. Seine Leinwände sind die Bühne, auf der sie ihren Auftritt haben. Durch die starke Vergrößerung wird das Fehlerhafte, Ärmliche, Deformierte, Unheimliche, Abstruse des Dargestellten deutlich. Die Vorlagen sind meist nur wenige Zentimeter groß. Was zunächst so niedlich daherkommt, wird auf den 2.Blick beängstigend. Merkwürdige Raumkonstruktionen, Löcher und Bildtitel (immer wieder auch zweifelhafte Zitate von Personen, die in der Öffentlichkeit stehen) irritieren. Weissenbacher arbeitet gerne mit Gegensätzen: extrem plastisch versus flach, malerisch versus grafisch, glänzend versus matt, mit extremen Farben und Kontrasten.
Im Falle von „Bitte hier abtrennen!“ begegnen wir einem schwer identifizierbaren Wesen, welches uns aus einem Raumloch anblickt. Es handelt sich um ein kleines Porzellanfigürchen, welches einen Hund darstellen soll, mitgebracht von einer Englandreise. Es bevölkert einen undefinierbaren Raum, welcher sich hinter einer Schicht verbirgt. Ist es eine Tapete, worauf das Muster schließen ließe, eine Membran, eine Wand? Zusätzliche Verwirrung stiftet die strichlierte Linie mit Schere, die zum Abtrennen auffordert. Eine Linie, wie wir sie von Eintrittskarten, Coupons, Gutscheinen aber auch Zahlscheinen kennen, die abgeschnitten oder mittels Perforation abgerissen werden wollen.
Humorvoll führt Weissenbacher sein Publikum aufs Eis und überlässt Sinnfindung bzw. Beantwortung der aufgeworfenen Fragen den irritierten Betrachtern.

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© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Artothek des Bundes
Sebastian Weissenbacher
1994
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Artothek des Bundes
Sebastian Weissenbacher
1994
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Sebastian Weissenbacher
1987
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Artothek des Bundes
Sebastian Weissenbacher
1994
Foto: Belvedere, Wien
Sebastian de Ganay
2003
Foto: Belvedere, Wien
Sebastian Holzhuber
1987
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Leopold Birstinger
erworben 1957
Foto: Artothek des Bundes
Chiara Minchio
2004
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Grete Yppen
erworben 1989
Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
Anton Tiefenthaler
erworben 1955
Foto: Belvedere, Wien
Trude Engelsberger-Drioli
1954
Foto: Artothek des Bundes
Gottfried Pössl
1972