Ohne Titel
Künstler/in
Andreas Reiter Raabe
(geb. 1960 in Raab, Oberösterreich)
Date2002
ClassificationsMalerei
MediumAcryl auf Leinwand
Dimensions180 × 140 × 3,7 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number26079
Description[...] Die Tropfbilder weisen keine dominante Fläche auf, sondern betonen die gesamte Leinwandfläche. Der Künstler, der in seinen anderen Bildern immer bis an die äußersten Enden der Leinwand arbeitet, legt eine weiße Leinwand unter das Bild, sodass die Tropfen von diesen Rändern die Leinwand definieren. Man kann das Verfahren parallel zu einem optischen Projektionsverfahren sehen, wie etwa das Vergrößern eines Negativs auf Photopapier. Das eine Bild schließt das andere aus, aber generiert es auch gleichzeitig. Der Maler ist also gleichzeitig durch eine weitere Ebene von der Leinwand getrennt, diese Ebene ist selbst Leinwand und undurchlässig. Damit ist das Bild selbst nicht einfach weiße Leinwand, obwohl die Tropfen eine solche andeuten. Die so entstehenden Ränder erlauben es aber nicht, dass vor uns einfach eine monochrome Projektionsfläche entsteht, die unserer Wahrnehmung freien Lauf lassen würde. Die weiße Fläche ist in einem viel radikaleren Sinn abstrakt, da die Ränder eine Repräsentation ausschließen und in ihnen nichts sein kann, das vom Künstler reduziert und von unseren Blicken wieder rekonstruiert werden könnte. […] Reiter Raabe vereint und kontrastiert also hier Strategien von Ernsts surrealistischer Inszenierung und Pollocks Phantasie der Erweiterung des expressiven Körpers: Seine Bildmaschine funktioniert in Stufen und Ebenen, die Planung und Zufall gleichzeitig erlauben, und genau die Ränder fokussieren, an denen beides aufeinander trifft. Martin Prinzhorn, bildmaschine, in: andreas reiter raabe. Pure paint, 2007
[[missing key: detailactions.not-available-label]]