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© Bildrecht, Wien, 2020; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
The End_1010
© Bildrecht, Wien, 2020; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
© Bildrecht, Wien, 2020; Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien

The End_1010

Künstler/in (geb. 1965 in Graz, Steiermark)
Date2005
ClassificationsGrafik
MediumBuntstift auf Papier
Dimensions1550 × 1920 mm; Rahmen: 157,5 × 199 × 5 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27582
DescriptionDie Konzeptkünstlerin Sonja Gangl arbeitet mit medialen Bildern wie eine Landschaftsmalerin en plain air: Sie nimmt auf und an, was sie sieht, danach verwandelt sie das Gesehene in neue Bilder. Ihr erstes Medium ist die Zeichnung, doch ist das Zeichnen selbst in viele andere Handlungen eingebettet, die auf das Ergebnis und sein Erscheinungsbild einwirken: das Sammeln von Bilder, das Reproduzieren und Projizieren von Gesammeltem, das Festlegen eines Regelwerks im Umgang mit den gesammelten Bildern, das oft langwierige Zeichnen auf große Papiere und schließlich die Rückführung der entstandenen Zeichnungen in öffentliche Räume oder in den ursprünglichen Zustand der medialen Vorbilder. Prinzipiell ist das Zeichnen bei Sonja Gangl ein Medium des Transfers anderer Medien und erhält daher symbolische Bedeutung, jenseits des Überraschungsmoments im ersten Anblick.
Medientransfers sind metaphorische Aktionen mit mythischen Möglichkeiten. Wer immer Medientransfers durchführt oder in einem vorab definierten Werkprozess zulässt, begründet eine epische Narration, insbesondere wenn es um Medien geht, die den Zenit ihrer Wirksamkeit längst hinter sich haben. In der Werkgruppe The End zeichnet Sonja Gangl das Schlussbild eines Films und evoziert zunächst das Erleben kurz vor dem Ende eines Kinobesuchs, als déjà vu von Roland Barthes hinlänglich beschrieben. In den Fernsehfassungen derselben Filme fehlt dieses Schlussbild häufig, ein weiterer Verweis auf das Medium Kino statt des Films. Medientransfers basieren auf der Schwäche des einen, meist neueren Mediums und unterstützen die Stärke eines anderen, meist älteren Mediums. Primär siegt hier also die alte Kunst – das Zeichnen – über das neuere Medium – den Film – und behauptet somit die Autonomie der schaffenden Künstlerin.

Text: Rolf Sachsse, 2008

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© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Artothek des Bundes
Sonja Gangl
2004, 2003
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
Sonja Gangl
2016
© Bildrecht, Wien, 2019; Foto: Artothek des Bundes
Sonja Lixl
erworben 1990
Foto: Artothek des Bundes
Sonja Lixl
2003
Foto: Artothek des Bundes
Harald Gangl
1989
© Bildrecht, Wien, 2022; Foto: Artothek des Bundes
Max Gangl
erworben 1983
Foto: Artothek des Bundes
Max Gangl
erworben 1979
Foto: Tatiana Lecomte
Tatiana Lecomte
2004
© Bildrecht, Wien, 2015; Foto: Artothek des Bundes
Andreas Leikauf
1992