Badlands
Künstler/in
Kevin A. Rausch
(geb. 1980 in Wolfsberg, Kärnten)
Date2014-2017
ClassificationsMalerei
MediumAcryl, Spray, Edding auf Leinwand
Dimensions100 × 120 × 3,6 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28543
DescriptionIn „Badlands “ (2014/17) formt ein Stakkato abstrakt bewegter Elemente, Farbmetamorphosen, Farbüberlagerungen und Farbverschmelzungen einen fiktiven Landschaftsraum, durch den ein Zug von Menschen zieht. Manche Formierungen in dieser Szenerie, durch die sich die Gruppe bewegt, lassen an Gebirgszüge, Berge, Bäume oder auch an Felder, Straße, Häuser oder kleiner Ortschaften denken.In diesen schemenhaft angedeuteten Kulisse findet sich keine wirklich fassbare Konstante, kein fester Boden und kein heimeliger Grund, auf dem sich verweilen ließe. Die Gruppe scheint schon lange unterwegs zu sein, scheint von weither zu kommen und ist winterlich gekleidet.
Die Gruppe ist weit auseinandergezogen. Beiden Vorweggehenden eilen, einander fest umklammernd, durch die unwirtliche Wegstrecke. In der Tiefe des Raumes ist ein weiteres Paar zu erkennen, das die Landschaft durcheilt. Zwischen ihnen ist Fahrzeug – ein Karren vielleicht – angedeutet. Schemenhaft scheinen weitere Personen erkennbar.
Auffällig ist die schwarze Kleidung. Sie erinnert an die Darstellung von Trauermärschen in der Kunst, etwa der Malerei der Romantik oder des Expressionismus ebenso wie an die aktuellen „Migrantenkarawanen“, die Tag für Tag durch fremde Landschaften ziehen. Doch auf was genau das Bild Bezug nimmt, bleibt dem Betrachter verborgen. Es verweist zwar auf ein dramatisches, ja vielleicht sogar tragisches Geschehen, doch die Hintergründe bleiben dem Betrachter verborgen. Die inhaltliche Interpretation bleibt ihm überlassen.
Wie hier im Bild „BADLANDS“ erscheinen Rauschs Figurationen in vielen Werken des Künstlers seltsam fremd in ihrer Umgebung. Sie wirken in sich gekehrt, auf sich alleine gestellt und wie verloren in den gewaltigen Landschaftsräumen. Auch das im Bild Badlands angedeutete Thema der Straße oder des Weges (Lebensweg) klingt im OEuvre von Kevin A. Rausch vielfach an.
Die unwirtliche Naturlandschaft, in die der Künstler seine Figuren versetzt – wie eben in diesem Bild – steht für die die Unbeständigkeit, das Unbehauste, die Schutzlosigkeit und das-auf-sich-selbst-geworfen-sein menschlicher Existenz.
Text: André Lindhorst
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