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Foto: WEST. Fotostudio
www.eu.00
Foto: WEST. Fotostudio
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www.eu.00

Künstler/in (geb. 1981 in Lienz, Tirol)
Date2017
ClassificationsObjekt
MediumSpiegel, geritzt; Leuchtstoffröhren
DimensionsRahmen: 84 × 104 × 14 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28256
DescriptionAuszug aus
"Vernetztheit und Leiblichkeit in der digitalen Welt" Zu Rosmarie Lukassers Ontologie der aktuellen Mensch-Maschine-Interaktion
Von Jürgen Tabor (Katalog zum Förderpreis der Klocker Stiftung, 2017, S.11 )

Auch wenn das weltweite digitale Netz, das den Planeten wie ein Nervensystem in Form von Computern, Satelliten, Dronen, Robotern, User/innen, Kabelnetzen, Übertragungswellen usw. überzieht und die Rechenleistung und Lernfähigkeit der künstlichen Intelligenz soweit fortgeschritten ist, dass Maschinen mit Bewusstsein in Kürze möglich sind, ist das digitale System in seinen Grundstrukturen eine artifizielle Konstruktion. In teils analytischen, teils protokollarisch-beobachtenden Zeichnungen, diagrammatischen Spiegel-Licht-Arbeiten und Stickarbeiten auf hinterleuchtetem mathematischen Papier widmet sich Lukasser unterschiedlichen Grundkonstanten der digitalen Welt wie der Netzstruktur von Rechnernetzen und Ortungssystemen oder der grundlegenden Logik und Zeichensprache beispielsweise des Lochkartensystems. Ein zentraler Aspekt dieser Arbeiten ist jedoch auch die Frage, wo und wie sich der Mensch in diesen Systemen wiederfindet.
Die Spiegelarbeiten Weltweites Netz (2014), www.eu.00 (2017), Hub (2014) oder Knotenpunkte_Hub 00 (2017) thematisieren einerseits auf schematische Weise bestimmte Elemente des Netzes. Ritzungen in die Spiegeloberfläche lassen Lichtlinien und -knotenpunkte entstehen, die wie in Weltweites Netz und www.eu.00 anhand der Darstellung der Datenströme über Kabelverbindungen ein alternatives Bild der Welt bzw. Europas zeigen oder die wie in Knotenpunkte_Hub 00 die Sterntopologie zusammengeschlossener Computernetzwerke sichtbar machen. Das Licht funktioniert dabei im übertragenen Sinn wie Datenströme und visualisiert den Verlauf und die unterschiedlichen Intensitäten der Netzaktivität. Es verweist auf die weltweite Verbindung des Netzes bei weitgehender Auflösung der Notwendigkeit, Raum in zeitintensiver Form zu überbrücken. In die Betrachtung dieser Visualisierungen eines gleichsam zeitunabhängigen Netzes blenden die Spiegel das Bild der Betrachter/innen ein – ein Bild, das dezidiert nur im Jetzt existiert. Während Lukassers Figuren „Anwesende, die eigentlich abwesend sind“(1) darstellen, fokussieren ihre Spiegelobjekte die Widersprüchlichkeit zwischen globaler Vernetztheit und der Verortung der individuellen Person an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit.

1 Georg Russegger, „Ikonen des Zeitgeists, Überlegungen zu »... bin im Netz« von Rosmarie
Lukasser“, in: Projektraum. Project Space. 2013-2014, Kunsthaus Graz, Universalmuseum Joanneum,
S. 64-71, hier S. 64
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Foto: Artothek des Bundes
erworben 1983
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Sabine Groschup
2020
© Bildrecht, Wien, 2021; Foto: Andrea Kopranovic
Toni Schmale
2018
Foto: Jack Bauer; © VBK, Wien, 2009
Jack Bauer
2004/2005
Foto: Artothek des Bundes
Josef Schweikhardt
1979
© Bildrecht, Wien, 2024; Foto: Artothek des Bundes
Sabine Groschup
2020
© Bildrecht, Wien, 2023; Foto: Galerie Grita Insam
Gerold Tagwerker
2007
© Bildrecht, Wien, 2020; Foto: Lotte Lyon © Bildrecht, Wien, 2020
Lotte Lyon
2005
Foto: Artothek des Bundes
Albrecht Zauner
2004