NOWHERE_EVERYWHERE
Künstler/in
Elisabeth Grübl
(geb. 1961 in Tamsweg, Salzburg)
Date2015
ClassificationsObjekt
MediumMDF-Holz, schwarz lackiert
Dimensions25,5 × 190,5 × 0,8 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number28013
DescriptionSchriftzeichen an Schriftzeichen gereiht, ohne Abstand zwischen den kleinsten bedeutungstragenden Komponenten eines geschriebenen Wortes, formieren sich die ersten zehn Buchstaben zu everywhere – jenem Teil des Objekts, den Elisabeth Grübl als Hintergrund an die Wand montiert. Das Moment der Verdichtung, das sich hier durch das abstandslose Aneinanderreihen der Textformen bereits abzeichnet, setzt sich durch die Applikation von sieben weiteren Buchstaben fort. Das Wort nowhere überlagert das Wort everywhere und resultiert schließlich in einem Textobjekt, dessen Bestandteile nicht nur zu einer räumlichen Einheit zusammengezogen, sondern auch auf inhaltlicher Ebene aneinander gebunden wurden. Der Arbeit nowhere_ everywhere ist zusätzlich ein temporales Moment inhärent, denn „der Unterschied zwischen Sprache und anderen semiotischen Systemen besteht darin, dass Sprache Raum in Zeit übersetzt. Der Text ist keine Koexistenz von Bedeutungen, sondern Passage, Durchquerung: er kann daher keiner Interpretation anheimfallen, und sei sie noch so großzügig, sondern nur einer Explosion, einer Dissemination.“ [6] Die Fragestellungen, die Elisabeth Grübl mit ihrem Werk aufwirft, sind ebenso plural wie die Handlungsmöglichkeiten, die es offeriert. Es sind Möglichkeiten, die sich allerorts auftun: hier, da, dort, drüben, oben, unten, vorn, hinten – links und rechts – überall, irgendwo, nirgendwo, anderswo...
[6] Roland Barthes: Vom Werk zum Text, in: Charles Harrison, Paul Wood (Hg.): Kunsttheorie im 20. Jahrhundert. Künstlerschriften, Kunstkritik, Kunstphilosophie, Manifeste, Statements, Interviews, Hatje Cantz: Ostfildern-Ruit, 2003, S. 1164.
Textauszug: Franz Thalmair
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