General Motors (Detroit)
Künstler/in
Felix Malnig
(geb. 1967 in Nürnberg, Deutschland)
Date2007
ClassificationsMalerei
MediumAcryl und Lackspray auf Leinwand
Dimensions180 × 130 × 2 cm
Credit LineArtothek des Bundes
Object number26965
DescriptionFelix Malnig zeigt auf seinen Bildern die sozialen und kulturellen Auswirkungen von Architekturprojekten, Stadtplanung und Gestaltung im öffentlichen Raum, wie sie für internationale Großstädte typisch sind. Als Symbole und Denkmäler geplant, die für urbanes Leben, Modernität und wirtschaftlichen Fortschritt stehen, erweisen sich die von Malnig abgebildeten Gebäude und Skulpturen als anonyme Hüllen und Monumente der Stagnation und Trostlosigkeit.Das "Renaissance Center" in Detroit, welches Malnig auf dem Gemälde "General Motors" (2007) abbildet, ist zwar ein baulich intaktes und viel genutztes Gebäude, durch seine Funktion als Symbol der urbanen Erneuerung und Regenerierung des Zentrums der Stadt inhaltlich aber stark belastet. Nach den bürgerkriegsähnlichen Unruhen aufgrund der Repressionen gegen die schwarze Bevölkerung von 1967 und dem Niedergang der amerikanischen Automobilindustrie wurde das "RenCen" in den 1970ern als Wahrzeichen der Image-Rehabilitation und "Renaissance" des zerstörten, verwahrlosten und verlassenen Stadtkerns geplant, hat diese Aufgabe aber nie erfüllt.
Die Vortäuschung von Dynamik, Macht und Aufschwung durch Monumente im öffentlichen Stadtraum wird von Felix Malnig durch die Mittel seiner Malerei vor dem Auge wortwörtlich aufgelöst. Er arbeitet in Mischtechnik mit silberner Acrylfarbe und farbigem Lackspray auf Leinwand. Die silberne Farbgebung kann dabei für rostfreien Stahl ebenso, wie für die bedrohliche Smog-Masse der grauen Stadt-Realität oder den scheinenden Glanz eines nur oberflächlich strahlenden Architektursymbols stehen. Das Verlaufen der Farben, die durch die Arbeit mit Klebebändern entstehenden Unregelmäßigkeiten und Rasterungseffekte sowie der monochrome Charakter führen zur Abstraktion der materiellen Bildstruktur und -textur ebenso wie zur Dekonstruktion des Subtextes der Realität der abgebildeten Großstadt-Utopien.
Elisabeth Fritz, 2008
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