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Foto: Claudia Larcher; Installationsansicht
YAMA
Foto: Claudia Larcher; Installationsansicht
Foto: Claudia Larcher; Installationsansicht

YAMA

Künstler/in (geb. 1979 in Bregenz, Vorarlberg)
Date2011
ClassificationsInstallation
MediumInstallation: 5 Collagen, 5 Sitzpolsterbezüge, 1 Video auf DVD und auf Datenstick
Paper Support12-teilig
DimensionsVideoinstallation
Credit LineArtothek des Bundes
Object number27635
DescriptionYama bietet anhand einer fiktiven Kamerafahrt einen Einblick in die Räume eines traditionellen japanischen Hauses. Tatamizimmer und Shojis treffen auf Kimono und Kois. Das Video ist eine Collage aus Fragmenten verschiedenster Zimmer, welche die Künstlerin während ihres Japanaufenthaltes bewohnt hat. Die Arbeit wurde mit Collagen alter Ukiyo-e’s und Mangamagazinen zu einem neuen Raum ergänzt.

Durch die Arbeitsweise der Aufnahme von Einzelbildern, die in virtuellen Schwenks, Kamerafahrten, Drehungen und Parallaxen animiert werden, kommt es zu neuen Sichtweisen auf die vorhandenen Architekturen und damit zu einer Erweiterung der Erzählmöglichkeiten. Bewegung wird suggeriert, wo keine ist, Räume werden mobil, springen vor- und zurück, dehnen sich auf, und werden zweidimensional, scheinen beinahe zu bersten und kehren schließlich wieder zum Ausgangspunkt zurück. Diese Rückkehr zum Ausgangspunkt ist ein ebenso typisches Gestaltungsmerkmal von Larchers Arbeit und suggeriert narrative und visuelle Geschlossenheit, die jedes Video zu einem eigenen Kosmos, seiner eigenen chronotopischen Logik folgend, werden lässt. Doch die Raum- und Zeitsprünge verlaufen nur beinahe nahtlos, vielmehr kommt es zu einer Verstülpung der Nähte zwischen real und virtuell, was wiederum zu einer Kulissenhaftigkeit der Räume führt, die das Unheimliche im Heimlichen nur unterstreicht. „Das Unbewusste hält sich auf,“(Bachelard) in diesen Räumen und mit ihm die Vergangenheit, Erlebnisse (traumatisch oder nicht), Erinnerungen, Träume, Déjà-vues.

Larchers „Topo-Analysen“ arbeiten mit einer lakonischen Geste der Beobachtung, die sich immer wieder an neuen Blickwinkeln, und an der Künstlichkeit der Räume reibt. Dies äußert sich nicht zuletzt in der komplexen Beziehung zwischen Innen und Außen, die nur auf den ersten Blick eindeutig ist, sich jedoch permanent verschiebt. Raumgrenzen sind porös, lösen sich auf, selbst Glastüren sind meist opak und Fenster geben den Blick auf Surreal-Bedrohliches frei. Das Innen verändert sich schließlich ganz zum Inneren (also der ausgelösten psychologischen Verfasstheit), was in der Arbeit Yama nicht einer gewissen Komik entbehrt (Karpfen am Fenster)

(Textauszug „Die Gespenster der Erinnerung“, Viennalekatalog 2013 von Claudia Slanar)

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